Hier könnt ihr ab Juli 2007 unsere Reiseerlebnisse nachlesen.

 

Da wir nicht immer einen Internetzugang finden, kann die Aktualisierung unserer HP immer etwas dauern.

Wir geben uns Mühe - habt Geduld.

Hier findet ihr etwas Text mit ein paar Bildern und auf der Bildergalerieseite mehr Bilder.

30. Oktober 2010 Chile, Argentinien 1

Veröffentlicht von Reisende (reisende) am 30.10.2010
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Chile und Argentinien 1

Einreise:
- Reisepass (90 Tage)

Für die Motorräder:
-Fahrzeugschein und Reisepass (6 bzw 8 Monate)

Reiseführer: Lonely Planet Süd Amerika und Reise Know How Argentinien, Uruguay, Paraguay
                   
Karten: AAA Central and South America und Reise Know How Chile und Argentinien
            
Geld: die Währung ist chilenische Peso und argentinische Peso, Geldautomaten gibt es in jedem größeren Ort.
Benzin: bis jetzt alle Nase lang eine Tankstelle
Zeit: +5

Km Stand an der Grenze zu Chile bei San Pedro de Atacama:
- Anjas Bike: 143 100 km                         
- Holgers Bike: 149 258 Km   
Gefahrene Km von Deutschland: 131 700 Km

Gefahrene Route 2900 Km:
San Pedro de Atacama, Paso de Jama, Einreise nach Argentinien, Salta, Cafayate, Belen, Fiambala, Chilecito, Villa Union, Mendoza, Einreise Chile, Santiago de Chile

Mittwoch 29. September 2010

Nachdem wir uns von 4000 m Höhe und dem wunderschönen Bolivien verabschiedet haben, sind wir in das 2000 m tiefer gelegene San Pedro de Atacama gefahren um die problemlose Einreise nach Chile zu erledigen.  

Der Ort liegt am nördlichen Rand des Salar de Atacama, einer großen Salzablagerung in der Atacamawüste. Im Ort angekommen werden wir von dem Tourismusangebot erschlagen. Der Ort besteht aus Unmengen von Hotels, Lokalen und Tourenanbietern und nicht nur die Wüste ist salzig. Ne, ne auch die gesalzenen Preise geben uns den Rest. Wir sind geschockt und wollen eigentlich nur noch weiter. Wir mieten uns in einem der überteuerten Campingplätze ein, da Vince erst mal sein Motorrad versorgen muss. Er hat ein Probleme mit der Wasserpumpendichtung und Kühlflüssigkeit läuft nun ins Motoröl. Die hinterste Ecke auf dem Campingplatz ist schnell zu einer Werkstatt umgestaltet. Also kein Problem.

Ich mach mich über unsere Internetseite her, Holger checkt unsere Bikes und geht Vince zur Hand.

Dann sind da noch Oliver und Carina aus Deutschland, unterwegs mit ihrem Camper in Süd Amerika und die Beiden versüßen uns die Pausen mit leckerem Apfelstrudel.

Am nächsten Morgen steht auf einmal Andres auf unserem Platz. Er hat wohl unsere Motorräder gesehen und fragt das Übliche. Woher, wohin usw. Danach verabreden wir uns zum Bier und er gibt uns seine Telefonnummer. Falls wir irgendetwas brauchen können wir ihn gerne anrufen. Als wir am Samstag den Ort verlassen begleitet und verabschiedet er uns noch. Sehr nett.

Es gibt um San Pedro Geysire, Lagunen, Wüste und heiße Quellen zu besichtigen, doch haben wir davon erst mal genug und fahren über den 4200 m hohen Paso de Jama. Schier endlos erstreckt sich die Hochebene bis zur Grenzstadion Argentiniens.

Die Einreise ist auch hier problemlos. Am Abend suchen wir uns einen Platz neben der Straße. Hinter einem Hügel sind wir gut geschützt vor dem aufkommenden Abendwind und laden Vince zum kochen in unser Zelt ein. Danach machen wir es uns auf unseren Matratzen bequem.

Weiter geht es über unendliche Serpentinen den Pass hinunter ins Grüne.

Was ein Fahrspaß. In den kleinen Ort Purmamarca findet ein Sonntagsmarkt statt und alle Straßen sind mal wieder gesperrt.

Nach Salto kommen wir an einen See und schlagen unser Zelt auf einem ganz netten Campingplatz auf. Wir sind die Einzigen, somit gibt es auch nur einmal und auch dann nur nach Absprache warmes Wasser. Doch die Aussicht ist schön.

Am nächsten Tag fahren wir durch eine kurvige Schlucht immer Richtung Süden.

Von Weinbergen umgeben liegt der Ort Cafayate, hier stoppen wir zum Kaffetrinken. Da Argentinien für Fleisch steht, kann Vince nicht wiederstehen.

Wir wollen uns mit Essen für die Nacht eindecken, doch alles ist von eins bis sechs Uhr Abends geschlossen. Argentinische Siesta. Wir düsen weiter und haben dann doch noch, kurz bevor wir ein Platz für den Abend finden, die Möglichkeit etwas Brot, Salami, Käse und Wein für den Abend zu kaufen.

Vince versenkt erst mal sein Bike im tiefen Sand. Wir stellen das Zelt auf und es fängt mal wieder an stark zu winden. Er hat nur ein Moskitonetz im Innenzelt und somit den Sand im Schlafsack. Wir versuchen vor dem Zelt zu Essen, aber der Sand ist überall. Also setzen wir uns mal wieder in unser Zelt um nicht ständig den Sand auf unserer Salami und somit zwischen den Zähnen zu haben.

Aber wie ja schon Adam Lewis, den wir in Australien getroffen haben, zu sagen pflegt:

"das ist kein Urlaub, das ist Abenteuer"

Am nächsten Morgen versenkt dann auch Holger sein Bike im Sand. Vince und ich waren schon voraus gefahren. Also musste er alles abpacken und auch dann hat er es nicht geschafft die schwere Kiste zu bewegen. Als Holger nicht kommt schauen wir nach ihm und gemeinsam hiefen wir die Kiste aus dem weichen Sand.

Ein kurzes Stück ist der Asphalt unterbrochen und auch einen kleinen Flusslauf gibt es zu überqueren.

Bis Fiambala ist es eher flach und die Straße führt meist nur geradeaus. Wir biegen ab zur 2300 m hoch gelegenen Termas de Fiambala. Wunderschön zwischen die Felsen gebettet liegt die 80 Grad heiße Quelle, welche die Becken mit ca 30-40 Grad warmen Wasser füllt. Wir stellen unser Zelt neben eines der Becken und nach einigen Tagen ohne Dusche genießen wir das warme Wasser in vollen Zügen.

Wir bleiben zwei Nächte in dieser Oase.

Eigentlich wollten wir über den Pass wieder nach Chile einreisen, doch dann haben wir uns dazu entschlossen weiter auf der argentinischen Seite zu bleiben und so fahren wir am Donnerstag weiter nach Süden.

An der Tankstelle in Tinogasta füllen wir noch mal unsere Motorräder und dann springt Vince Motorrad nicht an. Das Batteriekabel hat sich gelöst. Umringt von Kindern, die auf dem Nachhauseweg von der Schule sind und die uns Löcher in den Bauch fragen, ist das Problem jedoch schnell behoben.

Zuerst fahren wir mal wieder nur geradeaus. Holger uns Vince halten schon mal um einen Schwatz zu halten, bis wir dann in Chilecito nach Westen abbiegen. Eine schmale Schotterstraße windet sich durch eine raue Berglandschaft.

Hier wollen wir bleiben und schlagen zwischen den roten kargen Felsen unser Lager auf und Vince entfacht am Abend ein großes Lagerfeuer. Schön is es .....

Den nächsten Morgen biegen wir, nach dem kleinen geschäftigen Ort Villa Union, wieder Richtung Süden ab. Wir entschließen uns den Nationalpark Talampaya nicht zu besuchen und fahren weiter in den Nationalpark Ischigualasto. Diese stacheligen Bäumen stehen neben am Straßenrand. Die Äste liegen auf dem Boden, da freuen sich die Reifen.

Der Besuch des Parks führt uns in die Urgeschichte zurück. Es wurde nachgewiesen, dass hier ein riesiger See war und hier schon vor etwa 190 bis 230 Millionen Jahren Leben existierte. Unter anderem wurden hier auch die ältesten Saurierskelette der Welt gefunden. Ein Museum infomiert über die Naturgeschichte der Region.

Den Park können wir nur mit einer geführten Tour besuchen und so bleibt es bei dem Museum. Danach suchen wir uns einen Platz zum schlafen.

Samstag

Vorbei an San Juan und durch die Provinzhauptstadt Mendoza wollen wir hoch über den Pass Cruz de Paramillo zurück nach Chile. Die Straße führt hinauf in die Anden und an diesem schönen See mitten in den Bergen stellen wir unser Zelt auf. Bei einem Lagerfeuer und einem Schlückchen Rotwein lassen wir den Tag ausklingen und genießen den Sonnenuntergang.

Am nächsten Morgen, als wir alles zusammengepackt haben und schon alle fertig auf den Bikes sitzen, sehe ich, dass mein Vorderrad platt ist. Also wieder alle die Jacken aus, das Bike auf den Hauptständer, Reifen raus und den Schlauch wechseln. Wir können nichts am Reifen finden was den Platten verursacht hat und Holger packt den alten Schlauch ein um ihn am Abend zu checken.

Wir verabschieden uns im nächsten Ort von Vince, der noch in Argentinien bleiben möchte und wünschen ihm weiterhin eine unfallfreie und erlebnisreiche Reise. War schön mit ihm zu reisen und dank ihm, haben wir den Bierdosenspezialkocher

Durch Täler und Skigebiete geht es hoch auf 2700 m in den Ort Puente del Inca.

Direkt neben der Straße spannt sich ein Bogen über den Rio Mendoza. Hier entspringt eine heiße Quelle. Das stark schwefelhaltige Wasser hat den Stein gelblich gefärbt. Früher war hier ein Thermalbad, doch ein Erdbeben hat das Badehaus einstürzen lassen.

Den Blick auf den höchsten Berg Südamerikas, den 6962 m hoch gelegenen Aconcagua, ist uns nicht gegönnt. Die Wolken kleben an dem Gipfel und so passieren wir den Grenztunnel und die Zollstationen und fahren über unendliche Serpentinen direkt nach Santiago de Chile.

Am Sonntagabend den 10. Oktober, kommen wir bei Volker und Veronica in Santiago an. Volker aus Deutschland, den wir schon in Kolumbien kennengelernt haben, ist ein ehemaliger Arbeitskollege meines Bruders und hat uns in sein Haus eingeladen. Seine Frau Veronica ist aus Kolumbien und die Beiden empfangen uns herzlich. Sie sind erst am Dienstag in ihr neues Zuhause hier in Chile eingezogen und somit wird das Gästebett erst mal aufgebaut. Am gleichen Abend lernen wir auch Andreas aus Bierbach und Antonio aus Patagonien kennen. Bierbach ist ein Nachbarort von Zweibrücken, unserem Geburtsort, und so wird saarlännisch und pälzisch gebabbelt.....

und es gibt Leckerreien aus Deutschland

Am Montag ist Feiertag und Veronicas Geburtstag. Also fahren wir in die Innenstadt zum Geburtstagsessen. Veronica hat sich Serviche ausgesucht ein Salat aus rohem Fisch, und sie weiß natürlich das beste Restaurant dafür.

Am Nachmittag backen Holger und ich einen Geburtstagskuchen und an Abend frisches Olivenbrot. Dazu servieren wir Altbierbowle mit Erdbeeren.

Von Dienstag ab ist Volker von der Firma aus eine Woche unterwegs und kommt erst wieder am Freitag zurück. Wir fangen an unsere Sachen zu checken. Zuerst muss unser Computer repariert werden. Die Festplatte reagiert nicht mehr. Antonio bringt uns zum Computershop und zeigt uns danach die moderne 4,6 Millionen Stadt Santiago.

Zum Beispiel die Plaza de Armas, eines der vielen Stehcafes und den Präsidentenpalast

Wir haben einiges zu reparieren, reinigen, die Internetseite zu erstellen und so weiter und dazwischen belagern wir die Couch und essen die Gummibärchen, die uns Jörg aus Deutschland mitgebracht hat. Dummi der Hund, siehe vor der Couch, gesellt sich gerne dazu.

Am Freitag bekommen wir dann unseren Computer zurück. Die Festplatte ist nicht mehr zu retten und so haben wir eine neue instalieren lassen. Leider sind nun alle Bilder von Bolivien die nicht auf der Internetseite gesichert waren verloren. Auch das Ersatzteil für unserer Kocher ist immer noch nicht eingetroffen. Die Firma Snow Peak hat uns ein Ersatzteil nach Sucre gesendet, doch dort ist es bis jetzt noch nicht angekommen. Gonzales in Sucre wollte es uns nach Santiago nachsenden. Aber irgendwo zwischen den USA und Bolivien ist es wohl verschwunden. Da es mit der US Post geschickt wurde, ist eine Sendungsverfolgung nicht möglich. . Der Kocher war ziemlich teuer und eigentlich wollten wir nicht in einen neuen investieren. Im Moment geht alles kaputt, die tägliche Beanspruchung unserer Sachen geht natürlich ganz schön aufs Material. Positiv ist, das die Firma Continental uns mit neuen Reifen ausgestattet hat. Vielen Dank.

Volker ist am Wochenende zuhause und Veronica kocht kolumbianische Köstlichkeiten. Platanos, diese Frucht sieht aus wie eine Banane und das fertige Gericht heißt, Patacones mit Hogao, das ist eine Tomatensalza und Guacumole mmmmmmm...

So schlemmen wir uns weiter durch die kommende Woche. Z. B. mit Waffeln leeeeecker...

und entspannen mit Antonio im Pool

Aber natürlich nicht nur. So helfen wir Veronica beim Zusammenbau der Möbel.

Antonio und Anreas geben uns eine Nummer von jemanden den sie den Abend vorher getroffen haben und das ist interassanterweise der Touratech Vertreter in Santiago. Am nächsten Tag besuchen wir ihn. Da er als Tourguide in Patagonien gearbeitet hat, hat er jede Menge Tips für uns und der Mechaniker lötet Anjas Blinkerschalter wieder zusammen und eine anständige Verlängerung für den Seitenständer gibts auch. Nettes Team...

Am Donnerstag kommt Jörg ein Freund aus Deutschland zu Besuch. Wir haben ihn schon einmal in Kolumbien getroffen und er nimmt freundlicherweise immer unsere Sachen mit nach Deutschland.

Wir gehen mit ihm, Antonio und Andreas zu einer chilenischen Tanzvorführung. Natürlich werden wir als Touristen zum Tanzen aufgefordert. Zum Abschluss ziehen dann noch Jörg und Holger den landesübliche Poncho über und der typische Touristenabend ist perfekt. Im Hotel gibts noch einen Absacker und dann bringen uns Antonio und Andreas zurück zum Haus. Sorry, aber leider haben wir an diesem Abend die Kamera vergessen.

Den nächsten Abend findet dann mit allen gemeinsam ein Essen statt und danach verabschieden wir uns von Jörg. Ein bischen traurig, dass er und nicht ich nach Deutschland fliegt, geben wir ihm einige Sachen mit, die er dann zu uns Nachhause sendet. In diesem Moment würde ich auch gerne für kurze Zeit einen Abstecher nach Deutschland machen.

Samstag

Wir haben seit Mexiko ein beschädigtes Federbein transportiert, was wir nun hier in Santiago bei der Wilbers Niederlassung reparieren können. Gestern teilt uns Carlos mit, dass er ein Ersatzteil anfertigen lassen muss und dies bis kommenden Mittwoch dauert. Wir wollten am Sonntag fahren, aber jetzt überlegen wir, ob wir die paar Tage noch abwarten.

Holger kauft zwei neue Batterien, da unsere Alten schon auf dem Altiplano zu schwächeln anfingen. Die neuen Schuhe werden auf die Bikes gezogen und dann is da auch noch das Zündschloss an Holgers Bike, welches mal wieder klemmt. Die Koffer müssen etwas ausgebeult werden und und und......

Volker war den Samstag mal wieder zuhause, doch muss er heute schon wieder von der Firma aus nach Kolumbien fliegen, immer auf Achse...

Am Abend sind Veronica und wir mal wieder eingeladen. Dieses mal beim Nachbarn zum Grillen und das sieht in Südamerika dann so aus. Gebratenes Lamm am Spieß...

Zum Glück gibts auch noch Huhn. Die Party is nett und wie wir nun so oft hier in Chile erlebt haben, gibt es auch jemand der Deutsch spricht. 

In der kommenden Woche hängen wir zusammen mit Veronica ab, da Volker schon wieder unterwegs ist. Wir schauen fern, lesen, essen und trinken... gehen Abends mit Andreas und Antonio aus und unternehmen dies und das.

Am Freitag ist dann auch das extra angefertigte Ersatzteil für unser Eratzfederbein fertig, es wird montiert und wir können es mittags abholen. Veronica rief am morgen nochmals an, da wir uns versichern wollten, dass das Teil auch fertig ist. Allerdings war die Dame am Telefon darüber nicht sehr erfreut - erzürnt würde es wohl eher treffen und wies die arme Veronica scharf zurecht wann sie anzurufen hätte und wann nicht. Außerdem hätte sie ja gesagt, dass es heute fertig wird und Basta. Das hatte sie 2 Tage vorher zwar auch, aber was solls. Nun Holger und ich waren doch etwas irritiert und nicht erfreut darüber wie mit unserer Freundin umgegangen wird. Somit haben wir dann auch aufs Foto verzichtet.

Wir packen. Am Samstag den 30. Oktober verabschieden wir uns, etwas traurig, von Veronica und Volker und machen uns auf, weiter nach Süden. Vielen Dank an die Beiden

 

 

 

Zuletzt geändert am: 11.12.2010 um 22:13

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