Hier könnt ihr ab Juli 2007 unsere Reiseerlebnisse nachlesen.

 

Da wir nicht immer einen Internetzugang finden, kann die Aktualisierung unserer HP immer etwas dauern.

Wir geben uns Mühe - habt Geduld.

Hier findet ihr etwas Text mit ein paar Bildern und auf der Bildergalerieseite mehr Bilder.

26. April 2010 Kolumbien 2

Veröffentlicht von Reisende (reisende) am 26.04.2010
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Kolumbien 2

Gefahrene Route 2479 Km: Villa de Leiva, Park Nacional Los Nevados, Pereira, Salento, Valle de Cocora, Zona Cafetera, Girardot, San Agustin, Popayan, Silvia, Tierradentro, Popayan, Ipales

Kompl. gefahrene Km in Kolumbien: 4079 Km

Donnerstag der 8. April 2010

Endlich Sonne. Wir verabschieden uns von dem relaxten Örtchen Villa de Leiva und fahren auf einer gut ausgebauten Straße vorbei an Bogota, Richtung Park Nacional Los Nevados. Die Landschaft ist wunderschön.
 

Da wir ständig zum fotografieren anhalten, schaffen wir es nicht bis in den Park und campen in einem Motel neben dem Pool. Am Morgen scheint die Sonne nicht mehr. Wir entschließen uns dennoch weiter zu fahren.

Immer wieder kommen wir durch kleine Bergdörfer und die Menschen sind stehts freundlich und neugierig.  

Dann endet die Aspaltstraße und geht in eine Schotterpiste über, die uns hoch hinauf über 4000m bringt. Natürlich fängt es auch wieder an zu regnen und somit wird der schmale und teilweise felsige Weg ziemlich glatt. Anja kann sich einmal gerade so noch fangen und wäre beinahe auf einer Steinplatte weggerutscht. Doch sie hat das Bike noch mal fangen können. Gut gemacht. Die Gebirgskette besteht aus aus Vulkanen die teilweise über 5000m hoch sind. Das Panorama ist trotz des Nebels wunderschön.

Nach ca. 50 Km Schotterpiste und Einsamkeit erreichen wir Pereira. In Kolumbien ist an jeder Straßenecke das Militär vertreten und auf dem Weg nach El Cocuy waren manchmal sogar alle 50 Meter entlang der Fahrbahn rechts wie auch links je ein Militärposten aufgestellt. Doch auf den Schotterpisten sind keine zu sehen. Hier sind wir auf uns alleine gestellt. Doch wir haben uns nicht unsicher gefühlt. Am Abend mieten wir uns in eines der vielen Lovehotel entlang der Hauptstraße ein. Sie haben immer eine private Garage wo wir unsere nassen Sachen sicher aufhängen können und die Zimmer unterscheiden sich kaum von den anderen Hotels. Naja, dieses hat ein Spiegel an der Decke.
Die Sonne hurra!!!!!!!!!!!!!!! Wir kommen schon früh gegen 11 Uhr über eine geniale, kurvenreiche Strecke, in dem kleinen Ort Salento an. Salento wurde 1850 gegründet und hat schöne alte Häuser. Wir mieten in dem blauen Haus auf dem Bild mitten im Ort am Parce ein billiges Zimmer, setzen uns auf eine Bank und trinken erst mal einen schönen kolumbianischen Kaffee. Genau wie die Einheimischen.

Am Mittag regenet es wieder und so entschließen wir uns erst am nächsten Morgen zum Valle de Cocora östlich von Salento zu fahren. Neben seinen breiten grünen Tälern und rauen Berggipfeln wachsen die "palma de cera" (Wachspalmen). Sie ist die größte Palme der Welt, das nationale Symbol Kolumbiens und steht seit 1985 unter Naturschutz, da sie durch Abholzung vom Aussterben bedroht war.

Nachdem wir von unseren kurzen Wanderung zum Parkplatz zurückgekehrt sind, fängt es auch schon wieder an zu regnen. Netterweise hatte einer der Parkplatzjungs ein Herz für unser Motorrad und abgedeckt. So bleiben Schafsfell und Hintern trocken .

Für Leute, die nicht laufen wollen, gibts ne Jeeptour in einem mind. 30 Jahre alten Gefährt.

Wir verzichten wegen Regen und Nebel und vertreiben uns die Wartezeit mit etwas Kaffee.

Bei dem ständigen Regen scheinen Gummistiefel dann auch die bessere Wahl - hier einer der auf Kundschaft wartenden Führer.

 

Montag 12. Das Wetter klart auf und wir packen unsere Sieben Sachen und fahren weiter nach Girardot. Immer noch in der Zona de Cafetera

 

Am Straßenrand können wir uns dann mal Kaffeebohnen etwas näher betrachten. Kurz über den Zaun gegriffen und eine Bohne gepfückt.

So sieht die Bohne dann vorm trocknen und rösten aus.

Gegen Mittag treffen wir in Girardot ein. Hier wollen wir uns nochmal mit Harald treffen, der in Bogota lebt. Am vereinbarten Treffpunkt, dem Parce Bolivar, parken wir die Motorräder und machens uns bequem. Gleich kommt einer der Händler und meint "Welcome in Colombia" und schenkt uns zwei Armbändchen in den Nationalfarben. Er lädt uns zu sich Nachhause ein, doch wir müssen ablehnen da wir schon eine Verabredung haben.

Wir setzen uns zwischen die Händler und schauen dem Treiben zu. Packesel ziehen an uns vorbei. Ach ja und lecker Crasheis mit Sirup und Sahne sollte auch mal an diesen Straßenständen probiert werden. Meint der Holgi

Damit geht die Zeit schnell vorbei, dann kommt auch schon der Harald mit Begleitschutz an und wir fahren zusammen ins Hotel.

Am nächsten Morgen ist dann Stadtbummel angesagt und wie immer schleift Anja die Jungs über den Markt. Noch schnell ein paar kolumbianische Süßigkeiten gekauft, (für die Lieben Zuhause, Harald fliegt nach Deutschland und nimmt freundlicherweise unser überflüssiges Gepäck mit)

Gewürze müssen auch aufgefüllt werden

der Hahn bleibt dann doch im Käfig,

ein letzter Blick von oben

und dann gehts auch schon wieder zurück, um sich von den Strapazen des Tages zu erholen. Ja das Travellerleben ist schon hart.

Leider heißt es am Mittwoch Abschied nehmen. Wir danken Harald für die Einladung und die Postsendung. Schön zu wissen, dass wir Freunde in Kolumbien haben, die auch unsere Sprache sprechen....Gracias...

Nachdem Harald und sein Bodyguard uns noch eine Stück begleiten haben, fahren wir alleine weiter in durch geschwungene Hügel nach San Agustin. 

Wir finden natürlich wieder eine günstige Absteige und wollen es euch nicht vorenthalten die abenteuerliche Warmwasserzubereitung der Duschen zu zeigen.

Die Sonne scheint mal wieder für eine Stunde und der blaue Himmel ist auch wieder zu erkennen.

Wir wandern durch Parque Arqueologico. Hier haben Indios zwischen dem 6. und 14. Jh. n. Chr. ihre Toten bestattet und die riesigen in Stein gehauenen Statuen bewachen die Gräber der Stammesältesten. Die schönsten Statuen wurden in der letzten Phase erbaut. Über die Stämme die diesen Totenkult betrieben haben, ist so gut wie nichts bekoannt. Wir schlendern durch den Park

 

Nicht zu vergessen das Tierleben im Park. So endeckt Holger diese wunderschön anzusehende Spinne. Sie wirkt fast wie eine Goldbrosche.

Bananen gibts auch. Dies hier sind, so glauben wi,r Platas. Sie schmecken ähnlich wie Kartoffeln und werden auch so zubereitet, in Suppen oder auch frittiert.

Von San Agustin fahren wir über eine gute Schotterpiste nach Popayan.

Militär ist in Kolumbien überall präsent. Als wir in Kolumbien ankamen, sagte man uns, dass man den Unterschied zwischen Militär und Farc an den Stiefeln erkennen könnte. Militär trägt Uniform und Lederstiefel, Farc trägt Uniform und Gummistiefel. Also immer schön auf die Füße schauen. Ja nun auf dieser einsamen Bergstrecke saßen dann 3 Jungs in Uniform, Gummistiefeln, Gewehren und normalen Wollmutzen. Wir fühlen uns dann doch etwas, na ja, wir wollen mal sagen mulmig. Sie scheinen sich nicht für uns zu interessieren. Das finden wir auch gut so und ohne anzuhalten fahren wir durch bis Popayan.

Wir mieten ein Zimmer in einem Hostel. Der kolumbianische Besitzer spricht und denkt anscheinend auch deutsch. Er meint gleich in seinem Haus herscht Disziplin, Ordnung und Nachtruhe. Und dann meint er noch "schaffe schaffe Häusle baue". OK, das ist zuviel des Guten... Wir flüchten zu einem Standbummel und am zentralen Platz, da treffen wir doch mal wieder die Fam. Matton. Wir erzählen uns unsere Erlebnisse und wünschen gute Weiterfahrt.

Wir kehren in eine der ältesten Kneipen der Stadt ein (ca. 40 Jahre Alt) und schlendern am Abend durch die 1537 gegründete und in strahlendem Weiß glänzende Stadt.

Am Sonntag machen wir uns auf zu einer Rundfahrt nach Silvia, doch zuerst müssen die Tanks gefüllt werden und das mit der Kreditkarte ist so ne Sache. Wie gut das Holger das Gerät bedienen kann. Das denkt wohl auch diese kolumbianische Tankstellenangestellte.

Silvia ist das Zentrum der Guambiano, eines der traditionellsten Indianervölker Kolumbiens. Dienstags findet hier ein buntes Treiben statt, da die Guambiano gekleidet in traditioneller Tracht hierher kommen um Früchte, Gemüse und Handwerksarbeiten zu verkaufen. Nicht nur die Kleidung ist bunt und die Traditionen alt. Ne, Ne auch die Busse, die hier schon mit erstandenen Waren bepackt sind.
 

Kein Regen, kein Markt mehr, also satteln wir auf und fahren weiter nach Tierradentro. Die Straße ist vom Regen ganz aufgeweicht und die Baustellen dazwischen machen es auch nicht besser. In den Orten ist teilweise Asphalt und da werden auch die Kaffebohnen getrocknet. Am Straßenrand sehen wir immer wieder Arbeiter, die mit den Macheten die Seitenränder säubern, eine mühselige Arbeit.

Im Ort angekommen fahren wir erstmal zur Kirche, deren Dach mit Stroh gedeckt und ganz nett anzuschauen ist.

Am nächsten Morgen starten wir zu unserm Mammutlauf durch die wirklich großartige Landschaft von Tierradentro um die Gräber der Ureinwohner zu besichtigen. Über 100 Kammern wurden bis heute entdeckt, die Einzigen ihrer Art in Amerika. Es sind aufwendig verzierte Räume, die in die Gipfel der Hügel gegraben wurden. Über die Stämme, die diese Gräber und Statuen errichteten, ist kaum etwas bekannt.

Hier noch ein Bild, das wir beim Mittagsstopp gemacht haben. Anja wählte dann doch vegetarisch...

Danach gehts noch einmal hoch hinauf, wo wir dann noch einmal einen tollen Blick auf die Landschaft um uns erhaschen und uns die letzten Gräber anschauen.

Nach dem Besuch der beiden Museen haben wir dann auch genug und schleppen unsere müden Beine ins Hostelzimmer und sind total geschafft.

Wir glauben unseren Augen kaum. Am Morgen ist immer noch schönes Wetter und so fahren wir zurück nach Popayan.

Doch leider ist die Straße noch nicht komplett getrocknet und ab und an, muss dann doch ein Fahrzeug aus dem Schlamm gezogen werden. Leider sind wir zu spät und das Ambulanzfahrzeug ist schon raus gezogen. Wir quälen uns durch den Matsch

In Popayan hängen wir noch einige Tage ab, aber dieses mal nicht bei dem kolumbianischen Deutschdenker, sondern in einem günstigen Hotel gleich um die Ecke. Hier wimmelt das Leben, Musikgruppen spielen in den Straßen und das Klima ist mild. Wir genießen die Tage und essen Tamalis (geschnetzeltes Fleisch, Reis und Gemüse in Maisteig gewickelt und in Bananenblättern gedämpt) leeeeeecker....

Am Sonntag fahren wir nach Ipiales 3 Km vor der Grenze zu Ecuador. Die Straße dahin ist atemberaubend schön. Sie führt entlang tiefer Schluchten.

Wir mieten uns in eines der schlechtesten Zimmer ein, das wir seit langem hatten und gehen zum Abendessen. Am Platz Zentral treffen wir auf zwei freundliche Polizisten, die wir auch schon bei unserer Hotelsuche getroffen haben und halten einen langen Schwatz. Wie immer sind sie seeeeehr nett...

Montag der 26. April. Bevor wir Kolumbien verlassen wollen wir uns noch Santuario de Las Lajas ansehen. Eine zwischen 1926 und 1944 auf einer Brücke über eine Schlucht erbaute neogotische Kirche. Hier soll einst ein Bildnis der Jungfrau Maria auf einen Stein über dem Fluss erschienen sein. Die Wallfahrtskirche ist so gegen den Felsen gebaut, dass das Bildnis der Maria den Hauptaltar ziert. Pilger von überall strömen an diesen geweiten Ort und einige bringen an der Gasse zur Kirche Votivtäfelchen an.

Dann fahren wir weiter zur Grenze, sind in 10 Min ausgereist und verabschieden uns etwas traurig von Kolumbien. Diese Land ist wunderschön, toll zum Motorradfahren, Kurven satt, nette Menschen, gutes Essen - wir haben es sehr genossen. Adios Colombia.....

 

 

 

Zuletzt geändert am: 30.08.2010 um 18:04

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