Hier könnt ihr ab Juli 2007 unsere Reiseerlebnisse nachlesen.

 

Da wir nicht immer einen Internetzugang finden, kann die Aktualisierung unserer HP immer etwas dauern.

Wir geben uns Mühe - habt Geduld.

Hier findet ihr etwas Text mit ein paar Bildern und auf der Bildergalerieseite mehr Bilder.

20. Januar 2011 Namibia

Veröffentlicht von Reisende (reisende) am 20.01.2011
Tagebuch 2007-2011 >>

Namibia

Einreise:
- Reisepass (90 Tage)

Für die Motorräder:
-Carnet de Passage und 130 ND Sraßenmaut pro Moto ca. 13€


Reiseführer: Lonely Planet Southern Africa
                   
Karten: Reise Know How Namibia
            
Geld: die Währung ist Namibische Dollar, Geldautomaten gibt es in jedem größeren Ort.
Benzin: bis jetzt alle Nase lang eine Tankstelle
Zeit: -1

 
Km Stand an der Grenze zu Namibia:
- Anjas Bike: 156 250 km                         
- Holgers Bike:           Km   
Gefahrene Km von Deutschland: 142 210 Km

Gefahrene Route 3150 Km:

Noordoewer, Aussenkehr, Ai-Ais, Fisch River Canyon, Seeheim, Lüderitz, Aus, Sesriem, Sossuvlei, Sesriem, Windhoek, Tsumeb, Oshivelo, Ethosha Nationalpark, Tsumeb, Caprivi Strip, Katima Mullilo
 

Montag 3. Januar 2011

Die Grenzformalitäten waren schnell erledigt. Wir biegen von der Hauptstraße ab um in den Fish River Canyon Nationalpark zu fahren.

Die Straße geht in eine gute Schotterpiste über entlang des Orange River. An einigen Stellen findet Bewässerungswirtschaft statt, vor allem werden Tafeltrauben und Zitrusfrüchte angebaut und die Arbeiter leben in Hütten entlang des Flusses.

Wir biegen nach Westen um zu den heißen Quellen Ai Ais zu fahren. Die letzen Kilometer schlängeln sich idyllisch zwischen Felsen hindurch.

Der Reiseführer beschreibt die Anlage als sehr schön, was wir nicht bestätigen können. Ein geschlossenes Gebäude mit zwei Becken und dann ist es noch richtig heiß und die Luft steht. Ne hier wollen wir nicht bleiben.  Nach einer unglaublich stickig heißen Nacht fahren wir schon ganz früh morgens, um der Hitze zu entkommen, weiter. Nach einigen Kilometern hab ich dann mal wieder einen Platten. Glücklicherweise ist nur die Luft aus dem Ventil gewichen. Holger hatte kurz zuvor die Luft etwas abgelassen und dabei ist wohl ein kleiner Stein ins Ventil gekommen. Schon nach kurzer Fahrt biegen wir zum Aussichtspunkt des Fish River Canyon ab.

Der Fischfluss Canyon liegt im südlichen Namibia und ist mit etwa 160 km Länge, bis zu 27 km Breite und bis zu 550 Meter Tiefe der größte Canyon Afrikas und gilt nach dem  Grand Canyon als zweitgrößter der Erde.

Hier ist es viel angenehmer und nicht so stickig wie zwischen den Felsen und so schlagen wir am Camping unser Zelt auf. Dann wird es sehr windig. Erst ist es ein Sandsturm und danach fängt es heftig an zu regnen. Wir verkrümeln uns früh ins Zelt und hoffen dass wir trocken bleiben.

Der nächste Morgen bringt Sonnenschein. Es ist interessant wie deutsch hier alles klingt. Orstnamen wie Grünau und Seeheim...

Die Piste wurde durch den Regen am Tag zuvor aufgeweicht und es ist stellenweise ganz schön matschig.

 

Der Asphalt hat uns wieder und der Regen wohl auch bald...

Wir fahren glücklicherweise nur am Rande dieses Wirbels und das reicht uns dann auch. Ein unglaublicher Wind der uns fast von der Straße weht kommt auf und es tropft nur ein wenig. Doch wir müssen uns beeilen es zieht direkt auf uns zu...

Doch wir haben Glück, sind in ein paar Minuten durch und danach ist alles wieder ruhig.

 

Auf dem Weg nach Lüderitz stehen diese Warnschilder. Da hat wohl jemand bedenken wir könnten Diamanten finden. Vorsichtshalber halten wir von der Straße mal Ausschau, obs glitzert, man weiß ja nie...?!

Es ist furchtbar heiß und wir wollen eigentlich nur noch ankommen.

Hier am Rande der Namibwüste leben Wildpferde und niemand weiß genau wo sie eigentlich herkommen. Es gibt mehrere Theorien, wer sich dafür interessiert kann sie hier nachlesen Wüstenpferde. Es wurde eine Tränke für die Tiere angelegt, was dem Orix wohl auch gefällt.

In Lüderitz wollen wir die Geisterstadt Kohlmannskuppe besuchen, doch ist dies nur Morgens möglich. Also fahren wir auf den nächstgelegenen Hügel und schauen uns die sandumspühlte Stadt, die in den fünfziger Jahren verlassen wurde, von der Ferne an. Auch hier ist alles in deutsch angeschrieben.

In Lüderitz angekommen schlagen wir unser Zelt auf der felsigen Halbinsel Shark Island auf. Wir genießen die Stille, sehen einen Delphin, viele Vögel und schauen den Seehunden zu, die sich in der kleinen Bucht tummeln. Vor die Kamera bekommen wir sie nicht, sie sind viel zu schnell.

Wir genießen einige Tage in dieser Idylle und fahren am Samstag weiter erst mal eine Stunde auf Asphalt begleitet von den Dünensand, der teilweise über die Straße weht.

Um dann Nach Norden abzubiegen. Glücklicherweise hält sich der Sand auf den Pisten in Grenzen und es ist gut zu fahren.

In den Bäumen befinden sich riesige Webervögelnester. Unglaublich was so kleinen Vögel für riesige Nester bauen. Besser nicht darunter stellen. Wir haben gehört, dass sich da gerne Schlangen aufhalten.

Es gefällt uns hier gut, es macht Spaß über die guten Pisten zu düsen und als uns dann die Zebras und Springböcke kreuzen fühlen wir uns in Afrika so richtig angekommen.

Kurz vor dem Sonnenuntergang kommen wir in Sesriem am Gatter des Nationalparks Sossusvlei an. Doch der Typ am Gatter möchte uns nicht rein lassen, da alles schon geschlossen wäre. Kurzerhand signalisieren wir ihm, dass wir dann eben vor dem Gatter zelten. Dann lässt er uns doch rein mit der Bitte, auch wirklich morgen die Campinggebühr zu bezahlen.

Nachdem Holger noch mit einer Spinne im Zelt kämpfte, stellen wir uns den Wecker für 5 Uhr morgens um den Sonnenaufgang von einer der höchsten Dünen der Welt zu erleben.

Als wir am frühen Morgen am Gatter ankommen, meint der Typ "Baaaaaad luuuuuuck". Motorräder sind im Park nicht erlaubt. Dabei haben wir uns extra vorab erkundigt und uns wurde mitgeteilt, dass normalerweise aus Sicherheitsgründen Motorräder in den Parks nicht zugelassen sind. Aber Sossusvlei wäre davon ausgeschlossen. Dem war nicht so!!! Also fahren wir zurück und versuchen per Anhalter in den Park zu kommen. Was auch kein Problem war. Henning und seine Frau aus Deutschland haben eine Tour gebucht und nehmen uns mit. So sitzen wir in einem Auto und werden chauffiert. Ist ja auch mal nett...

Hier unser Fahrer und Henning mit Frau

Wir wandern zwischen den riesigen Dünen umher und auf einmal stehen wir vor einer Lehmsenke mit 900 Jahre alten Bäumen.

Diese Düne ist nach Angaben unseres Guides 250m hoch. Da sehen die Menschen ganz winzig darauf aus.

Auch in der Wüste wachsen Früchte

In diesem Strauch, doch leider hab ich den Namen vergessen.

Nach der Besichtigung gibt es erst mal Frühstück und der Schakal möchte auch gerne was abhaben.

 

Als wir zurück fahren möchte der Fahrer dann natürlich noch ein Fahrgeld und wird sichtlich ungehalten als wir irritiert reagieren. In Deutschland ist per Anhalter fahren normalerweise gratis, doch hier wird es wohl anders gehalten. Natürlich geben wir ihm etwas, aber das hätte er auch vorab schon sagen können...

Am nächsten Morgen fahren wir über den Spreetshoogte Pass nach Windhoek. Am Aussichtsplatz sind die Kinder begeistert von unseren Bikes.

In Windhoek stellen wir unser Zelt in einem Hostel auf. Die kommenden Tage verbringen wir mit Zelt reparieren, Reifen für die Bikes besorgen, bummeln usw. Als wir in dem Geschäft die Schlitten für unsere Reißverschlüsse suchen, steht auf einmal eine Himba Frau hinter uns. Ihre Haut schimmert rötlich, sie ist groß und bewegt sich sehr graziös. Die stolzen Himba Frauen verwenden mehrere Stunden für die Schönheitspflege. Der gesamte Körper wird mit einer Creme eingerieben, die aus ranzigem Butterfett und Ockerfarbe besteht. Hinzugemischt wird das aromatische Harz des Omuzumba-Strauches. Die Creme verleiht dem Körper einen intensiven rötlichen Glanz, der dem Schönheitsideal der Himba entspricht. Bekleidet ist sie nur mit einem Tuch um die Taille. Da frag ich mich wofür sie einen Reißverschluss braucht...???

Wir ziehen durch die Apotheken um uns über Malariaprofilaxe zu erkundigen und entschließen uns, da nun Regenzeit ist und dadurch das Risiko erhöht, Lariam zu nehmen. Einmal in der Woche schlucken wir nun eine Tablette. Zum testen erst mal eine, wenn wir sie nicht vertragen setzen wir sie wieder ab.

Wir treffen Reinhilde und Wolfgang aus Deutschland. Die Beiden haben wir schon in der Namib Wüste getroffen. Sie haben ein Auto in Afrika und verbringen ihre Urlaube hier. Bei einem Bier erzählen sie uns über ihrer Erlebnisse in Afrika. Am Mittwoch fliegen sie nachhause und zur Arbeit. Da sind wir froh noch einige Monate vor uns zu haben.

Am Sonntagabend lädt uns Noreen, eine Hostelbewohnerin, in ihr Zimmer ein. Sie hat schon für die kommende Nacht bezahlt, schläft aber bei einer Freundin. Ok, cool so packen wir schon mal alles und ziehen in ihr Zimmer mit eigenem Bad.

Am Montag Morgen ist der Rest schnell gepackt und wir düsen weiter nach Tsumeb. Mal wieder völlig durchnässt kommen wir in dem nichtssagenden Ort an und suchen gleich die Info auf. Wir wollen weiter nach Norden, in den Etosha Nationalpark, um uns die wilden Tiere anzuschauen. Wie schon erwähnt ist dies auf unseren Motorrädern nicht machbar. Wir können uns hier ein Auto mieten, oder in eine Lodge vor Ort gehen und eine Tour buchen. Wir entschließen uns für letzteres und geben viel Geld für eine Übernachtung aus.

Nachdem wir alles im Zimmer verstaut haben sehen wir uns die Reptilien auf dem Gelände an

und um 15 Uhr fahren wir dann ganz alleine mit einem Guide in den Park. Ja, schaut euch doch einfach die Bilder an...

 

Es war toll die Tiere so nahe zu sehen, sich herum kutschieren zu lassen und es gab Bier und Snacks - was ein Luxus. Am nächsten Morgen stärken wir uns noch an dem unglaublich reichhaltigen Frühstücksbuffet um dann weiter nach Norden zum Caprivi Strip zu fahren.

Hier im Norden leben die Menschen meist in Lehm- und Bambushütten mit Strohdächern.

 

Auf dieser Route wimmelt es von Elefanten sagt man uns, doch wir sehen nur die Warnschilder und Unmengen von großen Elefantenhaufen.

Bei unserem Picknick trötet es dann doch noch aus dem Bush "Täräääää". Doch ich bin schon auf dem Motorrad und will diesen Elefanten auch gar nicht zu nahe sehen. Holger schaut noch nach, aber das Motorengeräusch hat ihn wohl aufgeschreckt.

In der Nacht campen wir am Fluss 

und fahren am Donnerstag den 20. Januar 2011 über die Grenze nach Sambia und sagen Namibia, was uns mit seiner Wüstenlandschaft und Tierwelt sehr beeindruckt hat adieu...

Zuletzt geändert am: 02.03.2011 um 10:15

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