Hier könnt ihr ab Juli 2007 unsere Reiseerlebnisse nachlesen.

 

Da wir nicht immer einen Internetzugang finden, kann die Aktualisierung unserer HP immer etwas dauern.

Wir geben uns Mühe - habt Geduld.

Hier findet ihr etwas Text mit ein paar Bildern und auf der Bildergalerieseite mehr Bilder.

17. November 2008 Timor Leste

Veröffentlicht von Reisende (reisende) am 18.11.2008
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Timor Leste

Einreise:

- Reisepass

- Visum bei Einreise 60 USD pro Person für 60 Tage ca.: 48€

- wir mussten keine Ausreise nachweisen

Für die Motorräder:

- Carnet de Passage

Flug für 2 Personen Darwin/Dili: 651.22 AUD Total mit Airnorth ca.: 344€

Verschiffung für 2 Motorräder mit Perkins Darwin/Dili:

OF 501.60-ETT 13.24-BAF 75.24-PSS 1.25 = 591.33 AUD ca.:312€

Kosten Verschiffung in Dili: 72 USD ca.:57€

Reiseführer: Südostasien (Lonely Planet) 

Karten: EC-und Kreditkarten nur an ATM Bankautomaten möglich (bestimmt auch in teuren Hotels :-)))

Geld: ATM Geldautomaten sind in Dili

Registrierung: keine Registrierung nötig

Benzin: in Dili, in Baucau und in Viqueque

Zeit: +7

Tipp: GPS oder Kompass nicht vergessen

Km Stand an der Grenze zu Dili:

- Anjas Bike: 79090 Km

- Holgers Bike: 83878 Km

Gefahrene Km von Deutschland: 64790 Km

Gefahrene Route 990Km:

Dili, Con, Tutuala, Los Palos, Viqueque, Dili, Maubisse,

 

15. Oktober 2005

Wir bedanken und verabschieden uns von E.J. bei dem wir eine Woche gewohnt haben und freundlicherweise bringen uns Benno und Kerstin zum Flughafen. Danach sind wir mit etwas gemischten Gefühlen , traurig das wir nun Australien verlassen, aber auch neugierig und voller Erwartungen in diesen kleinen Fliegen geklettert. Na, das uns der mal da rüber bringt....!!!???

War aber OK. Wir sind das erste mal in einem soooo kleinem Flieger geflogen. Es ist kaum möglich zu stehen und wir dachten, wir würden jeden Windzug spühren und als Anja dann noch die Kotztüten entdeckte, waren wir dann doch etwas aufgeregt. Aber wir hatten Glück, einen ruhigen Flug und in 90 Minuten unbeschadet in East Timor gelandet.

Hier erwartete uns eine komplett andere Welt. Das erste was wir schon vom Flieger aus gesehen haben, waren grüne, bergige Landschaft und bei der Landung Militäreinrichtungen. Eines der vielen UN Fahrzeuge, hat uns ins Zentrum nach Dili mitgenommen und somit haben wir das Taxi gespart. Die UN hat ihr Mandat wegen der Unruhen in 2006 verlängert und soll Sicherheit und Stabilitaet gewährleisten (www.auswärtigesamt.de).

Bei der Passkontrolle waren wir an unterschiedlichen Schaltern und Anjas Beamten ist aufgefallen, dass sie aus versehen Holgers Pass vorlegt. Doch als wir uns nach ihm umsehen, war er schon mit Anjas Pass eingereist. Hi Hi... lustig.

Unser erster Eindruck war ernüchternd. Häuserruinen, Wellblechhütten, zerstörte Straßen, chaotischer Verkehr und dazwischen viele Menschen, Hunde, Ziegen, Schweine und Hühner. Die Frau von der UN fragt uns was wir eigentlich hier wollen? Viel zu gefährlich! Sie kann nicht verstehen warum wir "quasi als Touristen" in dieses Land kommen. Sie bringt uns zu Tracy, die wir schon vorab von Australien aus kontaktiert haben und vergewissert sich, dass der Sicherheitsmann auch das Tor hinter uns schließt. Es wird erst morgen ein Zimmer frei, ist aber kein Problem und somit schlafen wir, mit etwas gemischten Gefühlen, auf diesem herrlichen Sofa im Freien,

mit tollem Blick aufs Meer.

Schon am nächsten morgen fahren wir zu SDV um unsere Bikes abzuholen. Alles kein Problem, wir zahlen kompl. 72 USD ca.:57€ und werden zum Hafen gebracht. Unser Carnet wird abgestempelt und wir düsen weiter zur Spedition. Da warten auch schon unsere Kisten. Perfekt. Ein Lob an die Timoresen...

Umringt von fleißigen Helfern, sind wir in einer Stunde fahrbereit und überglücklich, unsere Bikes wieder unversehrt unterm Hintern zu haben. Nun sind wir wieder mobil und düsen los zum Cape Fatucama wo eine 27m hohe Jesusstatue in den Himmel ragt.

Wir quälen uns die vielen Stufen hoch bis zu einer Plattform,

von der aus wir eine tolle Sicht über beide Seiten der Landzunge genießen können

 

Oben angekommen, steht dann die Jesusstatue auf einer Weltkugel.

 

Beim zurückdüsen treffen wir dann auf Holgers neuen Helden, der sich mutig durch Dilis Staßenchaos schlängelt(maximal 10 Jahre alt).

Wir schlendern durch Dili und genießen die schönen Abende, mal bei Tracy zuhause und mal auf einer Party.

Am Montag düsen wir dann los Richtung Westen. Hoch hinauf schlängelt sich eine gute Straße und bietet uns tolle Aussichten.

Paradiesisch weiße Sandstrände

und zerklüftete Berglandschaft wechseln sich ab.

 

Traditionelle Häuser,

 farbenfrohe Fauna,

umringt von saftig grünen Reisfeldern

und im Landesinneren hohe Berge.

Die Straße ist gut nur ab und an unangekündigkt einige kleinere Schlaglöcher, Schotter

oder Tiere auf der Fahrbahn.

Am Ortseingang von Com steht ein traditioneller Gebetsturm.

Wir mieten uns für 10 USD in ein Guesthaus ein und werden von der Hausherrin für 2 USD pro P. reichlich bekocht. Die Bikes stellen wir hinter dass Haus, wo dann der Bruder neben unseren Motorrädern schläft. Am Morgen, bekommen wir nach einem proper Frühstück auf unserer Veranda und fahren

weiter nach Tutuala. Wir entschließen uns für die Abkürzung und die Straße führt hoch hinaus in die Berge. Doch schon bald ist die Strasse nicht mehr ganz so dolle

doch dies ist nur von kurzer Dauer. Wir biegen auf die Hauptstraße und kommen über eine schmale Teerstraße nach Tutuala. Wir fragen nach dem Weg zur Insel Jaco und werden umzingelt von neugierigen Kindern.

Sie zeigen uns die Richtung und wir quälen uns 8 Km über einen sehr schmalen Pfad mit teilweise sehr, sehr, sehr steilen Auf- und Abfahrten. Dazu kommen noch dicke Steine und viel loser Schotter. Das wir da mal nicht runter purzeln und uns in den engen Kurven keiner entgegen kommt!  Doch wir kommen heil unten an und es hat sich gelohnt.

Es gibt glauben wir schlechtere Plätze zum Picknicken.

Wir halten einen kurzen Schwatz mit den Fischern die uns Fragen ob sie uns auf die unbewohnte Insel bringen sollen. Es ist wohl erlaubt für einen Tagesausflug aber nicht zum Übernachten. Wir entschließen uns dagegen, betrachten die Insel vom Strand aus, stürzen uns in die Fluten und genießen dieses paradiesisch schöne fleckchen Erde.

Noch ein letzter Schnappschuss mit dem Selbstauslöser

und so fahren wir wieder den gleichen Weg hoch, die 8 Km zurück nach Tutuala. Leider haben wir, wie so oft wenn es mulmig wird vergessen Bilder zu machen. Holger meint noch so ein ärger, das wären mal wieder so richtig dolle Abenteuerbilder, muss man doch haben als Motorradfahrer und Weltenbummler, nich waaaa...!!!

Wir fahren zurück nach Tutuala zum Ortsende hoch hinauf auf einen Aussichtspunkt

und einige Kinder rennen uns hinterher. Doch leider ist es mit der Kommunikation schwer, da sie in der Schule nur Portugisisch lernen und somit kein Englisch sprechen. Das ist natürlich schaaaade. Wir versuchen uns, wie immer in diesen Situationen, mit Handzeichen und irgendwelchem Wörtermix aus Spanisch und Englisch und die Kinder lachen über uns.

Hier steht auch dieses schöne Haus, wir denken das es eine Art Gemeindehaus ist.

Doch eigentlich sehen die Häuser eher so

oder so aus.

Wir fahren weiter nach Los Palos und stoppen mitten in der Stadt um uns in diesem Supermarkt Wasser

und daneben im Frischeshop für 50 Cent einen Bund Bananen zum Mittagessen zu kaufen.

Die Strasse zur Nordküste führt uns hoch über die Berge

 

vorbei an diesem, bemalten Gebetshaus,

wo wir dann bald daruf feststellen das Wolken aufziehen.

Die Straße wechselt nun wieder zu Schotterund ist noch gut zu fahren.

Doch dann wird sie immer schmaler, kurviger, mit steilen Auf- und Abfahrten und tiefen Löchern. Dann fängt es an zu regnen und wir befinden uns mitten in einem Regenwald. Wir haben natürlich wieder nur ein Bild von dieser flachen Geraden. Sorry aber es gab auf den schwierigeren Passagen keine Gelegnheit das Bike abzustellen.

Da wir eh pitsch nass geschwitzt sind ist das nun auch egal. Es sind noch 40 Km bis Viqueque, die Sonne geht in einer Stunde unter und da es hier natürlich keine Hotels oder Pensionen gibt beschließen wir uns einen Platz zum Wildcampen zu suchen. Die Menschen sind so nett, lachen, freuen sich und winken uns wenn wir durch die Dörfer fahren und wir fühlen uns sicher. Wir fahren durch Zufall in eine Sackgasse die am Fluss endet. Da steht eine Hütte, ein paar Männer sitzen davor und so fragen wir höflich ob wir gegenüber unser Zelt aufbauen können. No Problemo.....

Innerhalb kurzer Zeit steht das halbe Dorf um uns und betrachtet neugierig unsere Plastikhütte und sonstigen neumodigen Krims Krams. Wir waschen uns mit Flusswasser, kochen unsere Nudeln und fallen müde ins Bett. Nachts fängts dann natürlich wieder an zu regnen und da wir wegen der Hitze nur das Moskitonetz aufgestellt haben müssen wir dann los flitzen, unser Überzelt aufbauen um alles ins Trockenen zu bringen. Na toll... für heute sind wir bedient...

Oh hab vergessen ein Bild zu machen. Waren warscheinlich zu abgebrannt. Sorryyyy

Am Morgen starten wir Ausgeruht bei Sonnenschein. Die Straße ist matschig,

und ein Stück der Straße führt über eine Beach.

Und nicht zu vergessen hier im Norden gibt es ja auch wieder Krokodile. Wir sind begeistert...

Wir halten noch einmal im nächsten Ort, mal wieder um Wasser zu kaufen

wo uns dann dieser Herr sein Backsteinhaus präsentiert. Es ist ohne Dach und die Türen sind aus verrosteten Wellblech. Stolz stellt er sich auf die Veranda zum Posieren. Dann tun wir ihm doch den Gefallen.

Jaaaaa, und dann hat Anja mal wieder einen Platten.

Holger kümmert sich drum und wird von allen Seiten bestaunt.

Hier kommt natürlich keiner mit einem Kompressor und so müssen wir mit Hand pumpen. Schwitz...

Anja nutzt die Gelegenheit und schnackelt mit den Kindern. Eigentlich sind wir nicht so begeistert andere Menschen zu fotografieren, schließlich sind wir ja nicht im Zoo. Doch diese Kinder sind von unserer Kamera so begeistert und jeder einzelne will fotografiert werden. Hier nur zwei Beispiele! ein süßes Mädel

und dieser Junge mit seinem Teletubbie Shirt, die er gewiss noch nie gesehen hat.

Wir vermuten das die Klamotten aus einer Kleiderspenden Aktion stammen, da wir schon ganz viele Lavel Klamotten und z. B. auch blaue IKEA Taschen gesehen haben.

Die Menschen leben sehr einfach, in den Bergen ohne fließend Wasser und Strom. So sehen wir immer wieder Kinder und Frauen die Kilometer weit Wasserkörbe auf dem Kopf vom Fluss zu ihren Hütten tragen. Sie haben nur das zu essen was sie anbauen und was das Meer oder der Fluss her gibt. Fisch, Reis, Kokosnüsse, Mangos, Tomaten usw.. In Dili haben wir mit ein paar Fischern gesprochen und die meinten es ist jetzt zwar friedlich aber es gibt nun andere Probleme. Das Essen reicht nicht aus und so wird teuer aus Indonesien importiert, was die Einheimischen natürlich nicht bezahlen können und schon gar nicht bis in die Bergdörfer kommt. Also gibt es immer noch nicht genug zu essen. Dementspechend sind alle sehr mager auch die Hunde.

Wir haben durch den Platten einiges an Zeit verloren und wir sind völlig durchgeschwitzt. In Viqueque checken wir in eine Pension ein und waschen uns erst mal richtig. Den nächsten Morgen fahren wir über die Berge zurück nach Dili.

Hier ist die Straße wieder Ok. Also mit Ok meinen wir Schotter, Schlaglöscher, Tiere auf der Fahrbahn usw. aber keine Steilhänge mit Schlitterpassagen.

Als wir um eine Kurve kommen treffen fahren wir auf einen Schulhof zu und alle Kinder rennen auf uns zu. Wir fragen den Lehrer ob wir die Schule besichtigen können, doch er winkt ab. Wahrscheinlich hat er uns nicht verstanden. Kurzerhand treibt der Lehrer die Kinder mit einem Stock, den er auch gebraucht, zum Gruppenbild zusammen und alle jubeln erfreut.

In Dili angekomme, ziehen wir wieder zu Tracy in das gleiche Zimmer und schalten am Abend die Klimaanlage an. Welch ein Luxus.

Samstag 25. Oktober

Wir starten früh um 9 Uhr und fahren nach Maubisse. Die Strasse führt vorbei an schönen Stränden.

Überwiegend ist die Straße gut nur ab und an fehlt halt ein Stück, so ohne Vorankündigung.

Wir kommen genau um 12 Uhr zur Indonesischen Grenze und die Dame sagt. Geschlossen Mittagessen. Anja meint dann, es geht doch ganz schnell und so werden wir noch ruck zuck durchgeschleust. Good Bye Timor Leste, es hat uns hier gut gefallen, ganz besonders der Osten.

Zuletzt geändert am: 14.07.2009 um 05:06

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