Hier könnt ihr ab Juli 2007 unsere Reiseerlebnisse nachlesen.

 

Da wir nicht immer einen Internetzugang finden, kann die Aktualisierung unserer HP immer etwas dauern.

Wir geben uns Mühe - habt Geduld.

Hier findet ihr etwas Text mit ein paar Bildern und auf der Bildergalerieseite mehr Bilder.

14. Mai 2011 Europa

Veröffentlicht von Reisende (reisende) am 14.05.2011
Tagebuch 2007-2011 >>

Europa

Einreise:
- Reisepass
Für die Motorräder:
-keine Kontrolle  

Verschiffung: Kosten für eine Person und ein Motorrad: Visemaline 389€

Reiseführer: Keine
                   
Karten: ADAC für Italien, Schweiz
            
Geld: Euro
Benzin: bis jetzt alle Nase lang eine Tankstelle
Zeit: MEZ

Tipp: Gemütliche Fähre von Alexandria nach Venedig, doch leider ist sie zur Zeit, Sommer 2011, wegen der Unruhen in Syrien eingestellt.
 
Km Stand an der Grenze zu Europa:
- Anjas Bike: 170 720 km                         
- Holgers Bike:           Km   
Gefahrene Km von Deutschland bis Europa: 156 320 Km

Total auf der Reise: 158 260 Km

Gefahrene Route 1840 Km: Venedig, Dolomiten, Gardasee, Schweiz, Schwarzwald, Zweibrücken

Montag bis Mittwoch 4. Mai 2011

Die Kabine auf der Fähre ist komfortabel, das Meer ist ruhig und somit ist die drei tägige Überfahrt nach Venedig sehr entspannend.

Voller Vorfreude gleiten wir durch die enge Hafenzufahrt Venedigs.

Nach knapp 4 Jahren fahre zuerst ich langsam über die Rampe, auf den europäischen Kontinent. Die Italiener begrüßen mich mit einem lässigen "Buon giorno" und ich freue mich nun sehr auf das Nachhause kommen... 

Nachden Holger mir gefolgt ist, werden die Motorräder nur kurz von den Zollbeamten beäugt. Alles problemlos. Oh wie freuen wir uns auf das offene Europa ohne komplizierte Grenzübergänge. Eigentlich wollten wir uns noch mit Jay, einem Motorradfahrer den wir in Peru kennengelernt haben, treffen, doch leider haben wir uns an der Fähre verpasst und so fahren wir zum Campingplatz. Hier gönnen wir uns ein Zimmer und treffen auf zwei Holländer die auf dem Weg zur Fähre, also nach Ägypten sind. Wir tauschen Straßenkarten und Infos aus und senden ihnen einen Gruß mit für Jay, den wir ja verpasst haben.

Danach fahren mit dem Bus ins historische Zentrum Venedigs.

Die Altstadt von Venedig ist eine Stadt im Wasser. Die Fläche der Stadt beträgt nach offiziellen Angaben etwa 414 km², davon sind 257 km² Wasserfläche. Sie setzt sich aus über 100 Inseln zusammen, zwischen denen sich unterschiedlich breite Kanäle hindurchziehen.

Leider sind die engen Gassen total überlaufen, die Gondelfahrten überteuert und somit die Stadt für uns nicht ganz so romantisch wie sie in unserem Reiseführer dargestellt wird. Bei einem kühlen Weißwein beobachten wir das bunte Treiben der Touristen aus aller Welt und drängen uns durch die Massen über den Markusplatz. Doch dann finden wir etwas abgelegenere Ecken mit malerischen Gassen und genießen den ersten Tag im sonnigen Europa.

Am nächsten Morgen fahren wir über ein kurzes Stück Autobahn Richtung Berge. Es gibt wieder Rastplätze mit Tischen und Bänken, was ein Luxus... Gemütlich sitzen wir am Tisch, essen unser Baquette und kochen uns Tee und Kaffee.

Fahrspaß pur...

Wir treffen diese beiden Biker aus dem Siegerland, das ist ganz in der Nähe unserer ehemaligen Heimat. Sie erzählen uns von einer neuen Bikerkneipe und was es so neues gibt...

Die kommenden Tage fahren wir, bei strahlenden Sonnenschein, Pässe hoch und runter immer weiter Richtung Deutschland durch die grandiose, noch verschneite Bergwelt Italiens.

Das Wetter ist sonnig, doch in den Morgenstunden doch noch recht kühl. Der See ist noch zugefroren...

Von den Dolomiten, der über 3000m hohen süditalienischen Bergkette und deren Pässe, können wir gar nicht genug bekommen. Kurven satt und atemberaubende Landschaft. Es ist nicht das erste Mal, dass wir in dieser Gegend sind und auch wenn wir dies nun vielleicht mit anderen Augen erleben, sind wir der Meinung, dass dieser Fleck der Erde zu einem der schönsten Ecken gehört, die wir auf unserer ganzen Reise gesehen haben.

Am Freitag gönnen wir uns in Arabba auf der Sella Runde ein Hotel mit Sauna und vier Gänge Menü. Zuerst schwitzen wir drei Stunden in der Sauna, planschen im Whirlpool und schlagen uns danach noch den Bauch voll. Ein leckeren Hauswein und einen Absacker an der Bar runden den Abend ab. Die Motorräder sind mal wieder ein Magnet und so erzählen wir den Interessierten am Abend in der Bar von unserem Abenteuer. Am Morgen als wir unsere Rechnung begleichen wollen, teilt uns der Eigentümer mit, dass wir eingeladen sind. Er hat ein Herz für Langzeitreisende, da er selbst auch mal länger in Russland unterwegs war. Wir freuen uns sehr über die Unterstützung und können das Hotel Olympia  nur wärmstens empfehlen.

Doch leider mussten wir am Abend auch erfahren, dass mein Neffe Daniel am Montag mit dem Motorrad schwer verunglückt ist. Erschrocken telefonieren wir mit meiner Familie und sind schwer bestürzt. Er liegt auf der Intensivstation, ist mittlerweile aus dem künstlichen Koma erwacht, hat beide Oberschenkel gebrochen und die Lunge gequetscht. Ein Autofahrer hat ihm in einer dreißiger Zone 300m vor seinem Haus die Vorfahrt genommen. Wir haben noch eine Woche geplant bis zu unserer Rückkehr und überlegen jetzt, ob wir nicht in einem Tag durch düsen. Doch wir können vor Ort auch nichts für ihn tun und so fahren wir etwas verängstigt, das es hoffentlich nicht mehr schlimmer mit ihm kommt, weiter.

Am Gardasee in Riva del Garda treffen wir Sharon und Larry. Das Paar aus Südafrika haben wir schon öfter getroffen. Wir verbringen den Sonntag miteinander und am Morgen trennen uns unsere Wege. Die Beiden wollen uns, wenn sie durch Deutschland fahren, besuchen.

Am Montag Abend finden wir einen Campingplatz mit Internet und erfahren dass mein Neffe Daniel soweit stabil ist. Da er bei der Operation des ersten Oberschenkels zu viel Blut verloren hat, wird der Zweite erst später operiert und ist im Moment nur stabilisiert. Langsam entspannen wir uns wieder. Eigentlich war uns nicht nach einer Ankunftsparty zu mute, doch wäre es schön mit unserer Familie und engsten Freunden das Wiedersehen zu feiern. Danach gibt es dann noch genug Gelegenheit alle anderen zu treffen.

Wie wir dann am Abend erfahren, planen unsere Familien, wie vor vier Jahren, eine Fete im engsten Kreis und wir freuen uns nun um so mehr und können es kaum erwarten....

Von Italien fahren wir in die Schweiz immer weiter gehts über unzählige Pässe durch St. Moritz, über den St. Gottard Pass bis zum Grimmselpass. Die Strassen sind in der Nebensaison wie leergefegt und die Murmeltiere sind die Einzigen, denen wir begegnen... 

und bevor wir am Donnerstag bei Freunden in der Schweiz pennen, mieten wir uns ein letztes Mal auf einem Campingplatz ein und stellen unser kleines Häuschen direkt ans Seeufer. Bei Spätzle und einem Wein genießen wir den letzten Abend unter freiem Himmel... schöööööön... und irgendwie fühlen wir uns komisch melancholisch.

Am Donnerstag Abend kommen wir in Lenzburg bei Ester und Guido an. Die Beiden und Claudio, ganz links im Bild mit Holgers Brille auf der Nase, haben wir bei einem Bikermeeting in Australien getroffen. Wir haben einen feuchtfröhlichen Abend und lauschen schon mal ganz gespannt wie es den Dreien seit letztem Jahr, nach ihrer Ankunft in der Schweiz und im Berufsleben, so ergangen ist...

Guido und Claudio arbeiten beim ortsansässigen Motorradhändler und so findet dort am Morgen noch ein Fotoshooting mit uns statt.

Dann fahren wir nur ca. dreißig Kilometer weiter bis Rüfenach. Hier wohnt Holgers Bruder Michael, seine Frau Evelin und Kinder Elena und Patrick. Sie empfangen uns herzlich und wir sind alle irgendwie ganz aufgekratzt. Nach einer köstlichen Lasagne und vielen Erzählungen gehts am Abend zu Elenas Querflöten Life Gig. Der Patenonkel Holgi macht stolz die Fotos...

Den nächsten Morgen starten wir dann, gemeinsam mit Michael, etwas hibbelig zu unserer letzten Etappe.

Es ist einer schönen Tour durch den Schwarzwald, ein Stück über Frankreich bis in den Pfälzer Wald. In Hinterweidental wartet mein Bruder Thomas mit Tochter Anna. Das Wiedersehen mit den Beiden bewegt uns nun sehr und lässt uns schon ahnen was gleich auf uns zukommt.

Begleitet mit unseren beiden Brüdern fahren wir am Samstag den 14. Mai 2011, nach sechs Kontinenten und 160 000 Km, zurück in unseren Heimatort Zweibrücken. Wo unsere Familien leben, wir beide geboren wurden und wir am 8. Juli 2007 in dieses Große Abenteuer gestartet sind. Klicke mit der Maus auf das nächtse Bild dann kannst du das Video sehen... Unsere Gefühle in diesem Moment sind unbeschreiblich

 

 

 

Zuletzt geändert am: 06.02.2012 um 12:01

Zurück