Hier könnt ihr ab Juli 2017 unsere Reiseerlebnisse nachlesen.

Da wir nicht immer Internetzugang haben, kann sich die Aktualisierung unserer HP etwas verzögern.

Wir geben uns Mühe - habt etwas Geduld.

Hier findet iht etwas Text mit Bildern und auf der Bildergalerieseite mehr Bilder.

Indien 2- 3. Dezember 2017

Veröffentlicht von Reisende (reisende) am 19.12.2017
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Indien 2

Einreise: Visum für 1 Jahr Mehrfacheinreise 115 €, Reisepass, Carnet de Passage

Gefahrene Route: Sanouil, Basti, Lukhnau, Agra, Jaipur, Udaipur, Bharuch, Valsad, Mumbai, Pune, Kolhapur, Khanapur, Goa Agonda Beach

Gefahrene Km: 2400 Km

Gefahrene Km von Deutschland: 19698 Km

Währung: Indische Rupie

Benzin: Tankstellen für normal Benzin gibt es alle Nase lang.

Zeit: +4,30 Stunden

Karten: Reise Know How Indien der Norden

Reiseführer: Reise Know How Indien der Norden

Geld: Geldautomaten gibt es in Lukhnau, Agra,


Sonntag 3. Dezember

Wir reisen problemlos aus Nepal aus und genau wie bei der Ausreise, wird uns bei der Einreise nach Indien wieder Tee und Gebäck gereicht. Das haben wir bislang an noch keiner anderen Grenze erlebt. 

Es lässt sich überraschend zügig fahren, die Straßen sind gut  und wir kommen prima voran. Hier ist überwiegend Landwirtschaft und als ich diesen Bauer mit seinem Ochsen und seinem Holzpflug sehen, denke ich immer daran, dass wir so einen Holzpflug an unserem Haus hängen haben. Der ist von unseren Vorbesitzern. Was könnten die ihn hier gut gebrauchen.

Das Hotel an der Straße ist nicht gut und wir versuchen ein anderes im Ort zu finden. Doch es heißt immer wieder es wäre Hochzeitssaison und alles ist ausgebucht. Also bleibt uns nur die schäbige Absteige an der Hauptstraße. Natürlich lotst uns unser Navi mal wieder mitten durchs Zentrum, quer über den Markt und durchs Chaos. Dieses Zimmer ist eine der schlechtesten Unterkünften, die wir bisher hatten. Wie gut, dass wir unsere sauberen Liner zur Hand haben. Es ist laut und riecht nach Pisse.

Wir haben immer wieder von Reisenden gehört, dass in Indien zu fahren die Hölle ist. In Nordindien, in den Bergen, hielt sich das in Grenzen. Aber in den Ortschaften und dazwischen auf gerader Strecke, wenn es je nur eine Spur ist, da ist das Fahren lebensgefährlich. Die Entgegenkommenden überholen immer, egal ob du ihnen entgegen kommst. Da hilft nur ausweichen.

Die nächsten 300 Km auf dieser dreispurigen Schnellstraße kommen wir schneller voran als erwartet, sie ist überwiegend leer und es lässt sich gut Strecke machen. Außer einigen Kühe und ab und an ein Baustellenfahrzeug kommt einem ja auch nichts entgegen. Schließlich sind es 2400 Km bis Agonda Beach in Goa, wo wir dann erst mal für einige Wochen ausspannen wollen. Doch bis dahin gibt es noch einiges zu sehen.


Am Montag den 4. Dezember kommen wir dann schon am Mittag in Lukhnau an und auch hier ist es schwer ein Zimmer zu bekommen. Nach ca.  2 Stunden Hotelsuche werden wir endlich fündig. Am Abend klopft der Hotelmanager an und meint, dass es im Ort zwei Motorradclubs gäbe. Sie würden uns gern kennenlernen und kommen heute Abend vorbei. Zusammen düsen wir dann zum nächsten Imbiss, es wird im Auto serviert und gegessen. Ein indisches drive in vor einer Art Imbisbude.  

Am nächsten Tag düsen die Jungs dann zusammen zum Mega Teilemarkt. Gigantisch da gibt es alles. Holger besorgt Reifen, ne neue Bremspumpe, repariert das Licht und bastelt einen Handyhalter an den Lenker. Natürlich gibt es auch einen Enfield Laden, wo es passende Bremsbeläge für unsere BMWs gibt.

Bremspumpe von Bajaj

Reifen von Enfield Himalayan

Als Holgi so am werkeln ist, kommt der Mädels MC vorbei und dann muss ich doch mal Probesitzen. 

Natürlich auch Holgi...

Nett war es hier mit den Bikern und Bikerinnen. Am Mitttwoch den 6. Dezember fahren wir dann weiter nach Agra. Wir haben uns ein Hotel etwa 4 Km weg von Taj Mahal gesucht, um nicht in die Stadt fahren zu müssen. Der Verkehr hält sich in Grenzen und wir kommen auch hier früh am Tag an.  Als wir die Motos in den Hof gestellt haben, unter das Vordach, fängt es doch tatsächlich an zu regnen. Keine Ahnung wie lange es her ist dass wir mal Regen hatten.  Wir haben eine schöne saubere Unterkunft und die Besitzter sind super nett und überschlagen sich fast vor Gastfreundlichkeit. Es gibt Tee und Gebäck. Am Nachmittag kommt dann Mahe. Er ist aus Bangladesch und wir haben ihn gestern kennengelernt. Wir gehen zusammen Abendessen und verabschieden uns auch schon wieder, da er nach Dehli fahren möchte um seine Frau am Flughafen abzuholen.

Wir laufen ins Zentrum um endlich eins der Highlights unserer Reise zu besichtigen. Der Taj Mahal ist eine Liebeserklärung des Großmogul an die verstorbene Mumtaz Mahal  und der Bau startete 1631. Das Mausoleum steht seit 1648 auf einer 100 mal 100 großen Marmorplatte, umgeben von einem großen Park. Wir finden es klasse hier zu sein und verbringen den ganzen Nachmittag und Sonnenuntergang  im Park. Sehr schön und wirklich sehenswert...

Holger hat hier ins Wasser fotografiert, sehr kreativ....

Ja und auch hier in Agra, finden jede Nacht irgendwelche Hochzeiten statt. Mit viel Musik und Kitsch.... 

Als wir am nächsten Abend in unsere Straße einbiegen, kommt uns ein Hochzeitszug entgegen und der Bräutigam reitet auf einem Pferd. Jo und wie so oft,  haben wir mal weider keinen Foto dabei....

Hier einige Impressionen von den Mädels in Indien....

 

Und immer wieder kreative Ideen bei den Fortbewegungsmitteln....

Holgi hat Mentos entdeckt und stopft sich am Abend voll damit...... Das indische Essen ist übrigens mega gut und wir können gar nicht genug davon bekommen. Kochen lohnt hier nicht, da essen gehen so günstig ist.

Am Freitag fahren wir weiter nach Jaipur.

Die drei Millionen Stadt Jaipur ist die Hauptstadt des Bundesstates Ratjasthan. Die pinkne Altstadt ist ganz sehenswert, der Markt sehr touristisch und auch sonst ist es hier voll und laut. Wie immer schlafen wir am Stadtrand und auf dem Weg in die Altstadt treffen wir auf eiine kleine Gruppe von indischen Studenten die uns spontan zum Mittagessen einladen. Wir probieren diverse sehr scharfe Köstlichkeiten und dann müssen wir natürlich noch einen Tee trinken. Sehr nett und gastfreundschaftlich die Inder. Hier gibts Huhn... wird direkt, frisch geschlachtet..

Ein Teil des Stadtpalastes - der Palast der Winde...

Jeder kann hier, egal wo, sitzen oder stehen und alles verkaufen. 

Samstag den 9. Dezember düsen wir weiter nach Udaipur. Hier gefällt es uns sehr gut. Wir haben ein großes Zimmer mit Couch und Balkon und mieten uns gleich mal 4 Tage ein.  Die 500 000 Seelenstadt ist umschlossen von drei künstlichen Seen und wird von den Indern auch gerne " klein Venedig Indiens"  genannt.  

Sehr gemütlicher Ort. Es macht Spaß hier am Wasser entlang zu bummeln. Ja und das ist halt die andere Seite von Indien. Die Kaffetasse hat Holger noch nicht angerührt...

Die Stadt bei Nacht.....

Der Ort lädt zum verweilen ein und wir erledigen mal wieder einiges. Sehr gemütlich dieses riesige und saubere Zimmer. 

Mit großer Sitzecke zum lümmeln...

und Balkon zum sonnen. Die Unterkunft liegt in einer Seitengasse und es ist, wenn gerade keine Hochzeit stattfindet ganz still. Was in Indien nicht ganz so häufig vor kommt.

Es sind immer noch 1300 Km bis Agonda Beach in Goa. Unsere Sightseeingtour ist beendet und jetzt heißt es nur noch Strecke machen.

Früh bei Sonnenaufgang starten wir, um am Abend immer vor der nächsten großen Stadt zu schlafen. Dann früh am Morgen dem Verkehrschaos in den Stadten zuvor zu kommen.  Am Morgen sind wir ausgeruht, es ist nicht so heiß und man ist noch nicht am Ende der Balastungsgrenze, da der Tag erst beginnt. Das klappt ganz gut  und wir kommen zügig voran. Selbst in Mumbai ist es ganz früh morgens erträglich zu fahren. Alle zeigen immer das Verkehrschaos, das es in den Städten meist auch gibt, aber es geht auch anders, sobald man raus fährt ist es zu ertragen...

Und endlich passieren wir dieses Schild. Welcome to Goa..... yeeehaaaa. Wir freuen uns wie ein Schnitzel und können es kaum glauben. Goa .... wir sind gespannt...

Kurz vor Goa treffen wir dann noch eine Familie die uns, auf einen Kaffee zu sich einlädt. Hier erfahren wir, dass in Goa meist englisch, auch zuhause, gesprochen wird und dass es möglich ist, einen portugisischen bzw. europäischen Pass zu haben. Auch hier im eher touristischen Indien steht die Gastfreundschaft ganz oben... Danke an die Familie....

Endlich kommen wir am 16. Dezember 2017 an unserem Ziel Agonda Beach an. Hier treffen sich jedes Jahr einige Individualreisende um zusammen nach der langen Reise vom anderen Ende der Welt etwas zu chillen. Wir wollen hier Weihnachten und Silvester verbringen und schlagen erst mal unser Zelt am Ende vom Strand auf, wo wild Campen noch tolleriert wird. Neben uns stehen Claudia und Bernd aus der China Gruppe mit ihrem Landrover und empfangen uns mit einem kalten Bier. Hier am Strand wollen wir 3-4 Wochen abhängen und uns entscheiden auf welchen Weg wir nachhause fahren. Aber jetzt erst mal entspannen, die Seele baumeln lassen und genießen....

Doch schon nach der ersten Nacht wird uns klar, dass wir besser in eine Hütte umziehen. In der Nacht kommen immer wieder irgendwelche Jungs vorbei die feiern. Auch am Tag kommen ganze Busse. Als dann in der zweiten Nacht immer noch nicht an Schlaf zu denken ist und jemand an unserern Motorrädern rum rüttelt, ziehen wir in eine kleine Strandhütte um. Die sind hier günstig, ruhig gelegen und haben Toilette und Dusche. Der Strand ist leer und ruhig. Die kommende Woche verbringen wir mit schwimmen, sonnen, lesen, essen, trinken, chillen und chillen...

Claudia und Bernd in unserem Stammrestaurant .... 

Kaffee und Kuchen beim deutschen Bäcker ....

Doch leider bekomme ich auch täglich schlechte Nachrichten aus Deutschland. meiner Mutter geht es von Tag zu Tag schlechter und am Freitag den 22. Dezember halte ich es nicht mehr aus und wir entschließen noch am gleichen Tag nachhause zu fliegen. Innerhalb weniger Stunden sind die Motos gepackt und bei unserem Vermieter untergestellt.

Der Flug gebucht und Abschied von den anderen genommen. Das Taxi kommt um 15.30 Uhr und bringt uns zum Flughafen. Der drei stündige Flug gegen 20 Uhr, erst nach Abu Dhabi startet pünktlich, doch wir können wegen Nebel nicht landen und werden auf einen 30 Km entfernten Flughafen umgeleitet. Hier erklärt uns nach ca. 2 Stunden der Pilot, dass wir wieder nach Indien zurück fliegen, da es hier auf dem Flughafen keinen Zoll gibt und wir nicht aus dem Flieger dürfen. Doch nicht mit den Indern hier im Flieger. Kurzerhand stehen alle und streiken. Sie erklären uns, dass sie bei einem Rückflug nichts ersetzt bekommen und, dass sowieso mitten in der Nacht in Indien/Goa keiner mehr zuständig ist auf dem Flughafen. Als der Pilot die Passagiere auffordert sich zu setzten, da er starten will, rührt sich keiner und alle bleiben stehen. Also stecken wir, ob wir wollen oder nicht, 8 Stunden am  Boden im Flieger fest. So ein sch..... Am Morgen starten wir dann unseren ca. 10 Min. Flug zum Flughafen Abu Dhabi. Hier werden wir, nach drei verschiedenen Schaltern und 3 Stunden warten, auf die kommende Nacht Flug um 2.30 Uhr vertröstet. Wir werden dann endlich gegen 14 Uhr Mittags in ein Hotel gebracht und um 21 Uhr Abend, wegen dem Chaos am Flughafen, mit dem Bus wieder abgeholt. 

Wir duschen und essen doch zum Schlafen sind wir zu aufgewühlt. Zurück um 21 Uhr am Flughafen, startet dann tatsächlich der Flug erst morgens gegen 5.30 Uhr in Abu Dhabi um dann am Sonntag um 11 Uhr in Frankfurt zu landen. Todmüde kommen wir in Frankfurt an, nehmen die Bahn nach Sassenroth um gegen 14.30  ein Auto und Winterklamotten zu holen. Kurz bei den Nachbarn Hallo sagen und weiter nach Zweibrücken. Gegen 18 Uhr an Heiligabend sind wir endlich im Krankenhaus. 

Manche Dinge sind uns wichtig im Leben und andere können hinten angestellt werden...

Wir wünschen euch allen ein gesundes Jahr 2018 und dass alle eure Träume in Erfüllung gehen...

 

 

 

 

Zuletzt geändert am: 28.01.2018 um 22:57

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