Hier könnt ihr ab Juli 2007 unsere Reiseerlebnisse nachlesen.

 

Da wir nicht immer einen Internetzugang finden, kann die Aktualisierung unserer HP immer etwas dauern.

Wir geben uns Mühe - habt Geduld.

Hier findet ihr etwas Text mit ein paar Bildern und auf der Bildergalerieseite mehr Bilder.

12. Dezember 2010 Chile, Argentinien 2

Veröffentlicht von Reisende (reisende) am 12.12.2010
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Chile-Argentinien 2

Route 8040 Km

Santiago de Chile, Pucon, Conaripe, Los Lagos, Puerto Octay, Frutillar, Osorno, Grenzübergang nach Argentinien, Lago Corentoso, San Carlos de Bariloche, El Bolson, Grenzübergang nach Chile, Futuloufu, Carretera Austal, Coihaique, Puerto Rio Tranquilo, Paso Roballo, Grenzübergang nach Argentinien, Tres Lagos, El Calafarte, Perito Moreno Gletscher, El Calafarte, Grenzübergang nach Chile, Puerto Natales, Puntas Arenas, Povenier renas, Porvenir, Grenzübergang nach Argentinien, Ushuaia, San Sebastian, Grenzübergang nach Chile nach ca. 80 Km, Grenzübergang nach Argentinien, Rio Gallegos, Puerto Madryn, Villa Ventana, Buenos Aires

Porito Moreno Gletscher: Nationalparkgebühr pro Person 75 Argentinische Pesos sind 14 €

Fähre von Puntas Arenas-Porvenir Feuerland: pro Moto und eine Person 9300 Chilenische Pesos 14 €

Fähre von Feuerland nach Rio Gallegos: 9600 Chilenische Pesos 14,60 €

Zeit nun +4 Stunden

Samstag 30. Oktober

Wir haben es geschafft, sind aus unserem gemütlichen Zimmer in Santiago bei Veronika und Volker ausgezogen und erst mal ca. 800 Km Richtung Süden gedüst. Auf der Raststätte treffen wir Elisabeth und Ion. Sie sind aus Santiago und Elisabeth spricht uns in deutsch an. Nach dem üblichen woher, wohin...  laden sie uns spontan in ihre Ferienwohnung in Pucon ein. Wir freuen uns und sagen zu sie am Abend, wenn wir in Pucon ankommen, anzurufen.

Es wird grüner und ländlicher. Am Straßenrand werden Obst, Gemüse, Käse und Korbwaren verkauft.

Dann fängt es an zu regnen, na toll. Völlig durchnässt kommen wir im Seengebiet, wie diese Region in Chile genannt wird, an und freuen uns, dass wir für die kommende Nacht eine trockene, gemütliche Bleibe mit freundlichen Menschen haben.

Nach diesem langen Fahrtag, einem leckeren Abendessen und einem Tropfen Wein, fallen wir müde in die Betten.

Am nächsten Morgen scheint die Sonne. Doch bei dem Blick von der Terasse direkt auf den schimmernden See Villarrica, bleibt der sich im Hintergrund befindende gleichnamige aktive Vulcan im Nebel versteckt. Elisabeth und Ion bieten uns an, dass wir einige Tage bleiben können. So entschließen wir uns dazu heute zu bleiben und nach einem ausgiebigen Frühstück schlendern wir zusammen durch den rustikalen mit Restaurants, Bars und Souvenirläden überfüllten Ort.

 

Am Montag zeigt sich der Vulkan und wir fahren weiter. Beim Verlassen des Ortes treffen wir auf ein deutsches Paar, das hier lebt und demnächst in Pucon ein Restaurant eröffnen wird. Auch dass das neue Bier gerade fertig gebraut ist, kann uns heute bei diesem schönem Wetter nicht überzeugen noch einen Tag länger zu bleiben und so düsen wir weiter. Um den Lago Calafquen immer den Vulkan Villarrica im Blickfeld.

Bis zum Lago LLanquihue. Der schneebedeckte Vulkan Calbuco zeigt sich uns von seiner besten Seite und kurz vor Frutillar finden wir ein, wie wir dachten, einsames Plätzchen am See. Doch als sie Sonne untergeht stellt sich heraus, dass sich hier die Liebespaare zum Paaren treffen. Für uns stellen sie keine Bedrohung dar und so genießen wir die Aussicht auf den Vulkan und die Ruhe.

Am Morgen fahren wir zurück nach Osorno da Holgers Reisverschluss an der Regenjacke kaputt ist. Doch bei diesen Horrorpreisen, die für eine Neue aufgerufen werden, entschließt er sich einen Reißverschluss zu kaufen und ihn sich einnhen zu lassen. Das Ganze für 10US$. Na denne, geht doch...

Über den noch mit Schnee bedeckten Pass Cardenal Antonio Samore fahren wir nach Argentinien.

Die Grenzformalitäten sind rasch erledigt und so haben wir genügend Zeit, uns in Correntoso mit Essen und Benzin, für die "Ruta de los Siete Lagos", die Straße der Sieben Seen einzudecken. Hier stehen einige schöne Häuschen mit eigenem Boot im Garten.

Wir fahren einige Kilometer zurück zur Schotterstraße und finden am Ersten der sieben Seen einen schönen Platz für unser Zelt. Wir schaffen es gerade noch das Zelt aufzustellen und Feuerholz zu sammeln bevor es wieder zu regnen beginnt.

Am Morgen ist es bewölkt, aber erst mal trocken. Wir fahren weiter Richtung Norden, doch fängt es bald an wieder ziemlich stark zu regnen und es ist sehr nebelig. Wir entschließen uns dazu, da wir eh nichts erkennen können, umzudrehen und weiter Richtung Süden zu fahren. Auch hier geht es immer wieder am See entlang bis San Carlos de Bariloche, das wunderschön eingebettet (siehe Bild auf der anderen Seite des Sees) in den Bergen liegt.

Die Stadt gefällt uns dann vom Nahen nicht so gut wie von der Ferne. Viele Restaurants, Andenkenläden und Bars. Wir trinken einen Kaffee und düsen weiter. Wir finden auch hier einen schönen Platz zum Wildcampen. Am Morgen werden wir von Sonnenstrahlen geweckt und haben einen wunderschönen Blick aus dem Zelt auf die Berge. Wir fahren bis nach El Bolson, was auch in ein schönes Bergpanorama gehüllt ist. Der Reiseführer beschreibt diese Gegend als "Hippie und Aussteiger Hauptstadt" Argentiniens.  

Als wir vor dem Supermarkt stehen, spricht uns Ian aus England an. Nach den üblichen Fragen lädt er uns zu sich in die Berge ein. Eigentlich wollten wir den schönen Tag zum Fahren nutzen, doch die Aussicht auf eine heiße Dusche, nach einigen Tagen Wildcampen, überzeugt uns und so folgen wir seinem Quad 30 Km in die Berge. Hier lebt er zusammen mit seiner Frau Angi und drei Kindern schon seit 10 Jahren. Wir plaudern den ganzen Nachmittag und befeuchten unsere Kehlen mit etwas Alkohol. Vielen Dank an die Beiden führ die nette Einladung und an die Mädels für die schönen Erzählungen wie es hier so in der Schule zugeht.

Am Morgen ist es dann doch wieder bewölkt und wir fahren durch, bis über die Grenze nach Futaleufu. Hier decken wir uns mit Lebensmittel für die nächsten Tage ein. Hinter dem Ort schaffen wir es gerade noch einen Platz zum Wildcampen zu finden. Schnell das Zelt aufbauen und schon regnet es wieder.

Am Samstag den 6. November biegen wir dann im strömenden Regen endlich auf die Carretera Austral. Die Straße gilt als Geheimtip und führt durch eine noch recht abgelegene Region.

Doch erstmal haben wir die Schnauze gestrichen voll und wollen nur noch aus dem Regen. Wir mieten uns in eine Pension ein und hängen alles zum trocknen auf. Wir sind völlig durchnässt und in den Koffern steht das Wasser. Wir machen es uns am warmen Holzofen gemütlich, während außen der Wind, Regen und in den Bergen der Schnee tobt.

Am Sonntag Morgen scheint die Sonne. Die Dame vom Hostel gibt uns die Rechnung und hat dann mal 10 USD mehr darauf gepackt. Ich frage nach, ob sie mit detalliert aufschreiben kann wie der Betrag zustande kommt. Nach etwas zögern fängt sie dann an den Tee, heiße Schokolade und dann noch das Leitungswasser 4 USD, das Wasser für die Thermoskanne 1 Dollar. Nach langem Suchen und teurem Leitungswasser kommt sie immer noch nicht auf den Betrag und ich ärgere mich mächtig, dass sie uns so offensichtlich abzocken möchte. Wir geben ihr was sie dann noch am Ende haben möchte und bedanken uns zynisch, dass sie uns hier Gringopreise auftischt. Sie wehrt sich heftig, aber wir lassen sie stehen und fahren kopfschüttelnd weiter.

Trocken ist der kalte Morgen besser zu genießen. Doch wir kommen nicht weit und treffen auf weitere Reisende. In ihren Campern, mit den gut ausgestatteten Küchen ist schnell Wasser gekocht und so trinken wir einen aufwärmenden Kaffee und tauschen uns aus. Nach diesem netten Plausch, fahren wir weiter nach Süden und sie nach Norden.

Die Straße führt durch einen nebelig feuchten Regenwald. Also ist es mal wieder nass und durch den Nebel ist nichts von der Landschaft um uns zu sehen.

Vor Coyhaique geht es über einen kleinen Pass vorbei an Schneeflecken.

und über eine Serpentinenstraße wieder ins blühende Tal.

Gleich nach dem Ort und nachdem wir uns für die Nacht mit Essen eingedeckt haben, finden wir in einem kleinen Dorf an einem Bachlauf einen Platz für unser Zelt und legen uns früh schlafen. In der Nacht pfeift der Wind über uns. Glücklicherweise stehen wir etwas tiefer und bekommen so gut wie nichts davon mit.

Am Morgen scheint die Sonne und wir passieren eine wunderschöne Seenlandschaft.

Hier wollen wir unser Zelt aufstellen und siehe da wir werden fündig. Eine tolle Aussicht auf die Berge. 

Holger stellt am Morgen fest, dass bei meinem Moto die Simmerringe an der Frontgabel undicht sind. Ein paar Kilometer zuvor haben wir eine Lodge mit Internet gesehen. Also düsen wir zurück und versuchen herauszubekommen, was Holger für die Reparatur braucht. Dummerweise ist das Internet so schlecht, dass die Seiten sich nicht öffnen. Da mein Bruder Edi online ist fragen wir ihn, ob er für uns herausfinden kann was Holger braucht. In 10 Min ist alles erledigt und dank Sonia von Motoaventura und Alejandro ist das Problem aber schnell gelöst.

Nach 40 Km biegen wir ab und fahren über den wilden und einsamen Paso Roballos. Schaut selbst, einfach nur traumhafte Landschaft. 

Wir genießen die Strecke in vollen Zügen und können gar nicht genug bekommen. Wenige Häuser tauchen am chilenischen Grenzübergang auf. Zehn Minuten zum passieren, genial!

Wir stoppen für ein Picknick, da wir so schnell nicht aus dieser einsamen und wilden Landschaft raus wollen. Doch haben wir ja noch den argentinischen Grenzübergang vor uns

Die Jungs am Grenzübergang zu Argentinien haben überhaupt keine Ahnung. Welche Zettel müssen ausgefüllt werden? Da müsste doch noch ein Formular von Chile dabei sein! Ohjeee... Wir erklären ihnen, was wir bei den letzten Grenzüberschreitungen gebraucht haben und dann klappts. Sie erzählen uns, dass sie für einen Monat hier sind und dann ausgewechselt wird. Na dann is ja alles klar...

Auch die argentinische Seite ist schön und wir finden mal wieder einen romantischen Platz für die Nacht. Hinter uns die Berge und vor uns ein See.

Am Mittwoch Morgen wird die Piste ungemütlich und ist mit Wellblech übersät. Nach 80 Km gelangen wir auf die Routa 40. Wir haben schon viele Schauergeschichten über diesen Abschnitt gehört. Vor allem der starke patagonische Wind hat hier schon einige Motorradfahrer in den Graben gepresst. Die ehemalige Schotterpiste ist nun teilweise Asphaltiert. Wie wir von anderen Reisenden erfahren haben, hat der Regen, den wir auch vor einigen Tagen hatten, die Straße in eine Schlammpiste verwandelt. Doch als wir ankommen war alles platt gewalzt und schon wieder getrocknet. Auch der Wind hält sich bedeckt und so gleiten wir über die glatte Piste und freuen uns. Es gibt nicht viel zu sehen und so fahren wir bis kurz vor El Calafate und übernachten schräg unterhalb einer Brücke.

Wunderschön präsentieren sich am Morgen die hohen Granitnadeln des Natinalparks Torres del Paine.

Wir mieten uns in El Calafate in einen Campingplatz ein und organisieren per Internet die Ersatzteile für mein Motorrad. Am Freitag fahren wir die 80 Km zum Nationalpark Los Glaciares und besichtigen den stetig wachsenden Moreno Gletscher. Riesig und immer am knarren und donnern, liegt der 60 m hohe Gletscher vor uns.

Die Personen im Vordergrund verdeutlichen die Größe der gezackten Eismasse.

Und dann ein lauter ruuuuuums.... wieder einer der blau schimmernden Eisbrocken abgebrochen. 

Wir sind begeistert und verbringen den ganzen Tag damit, dem sich langsam nach vorne schiebenden Gletscher zuzusehen. Noch einmal einen kurzen Blick zurück und dann fahren wir zum Camping.

Es ist Frühjahr in Patagonien und alles blüht.

Über das Internet haben uns Rupert und Elisabeth aus Deutschland angeschrieben. Sie kommen uns entgegen und wir wollen uns gerne kennenlernen. Wir treffen uns am Samstag in Puerto Natales. Die Beiden sind auch schon in Afrika gewesen und so gibts viel zu erzählen. Am Dienstag, an meinem Geburtstag, sitzen wir immer noch zusammen.

Doch heute wollen wir weiter und so fahren die Beiden nach Norden und wir weiter in die südlichste Stadt des südamerikanischen Festlands, nach Punta Arenas.  

Hier verbringen wir den Mittwoch und am Donnerstag nehmen wir die Fähre über die Magellan Straße zu der gegenüberliegenden Insel Terra del Fuego , nach Feuerland.

Wow die ersten Meter auf Feuerland... wieder ein Moment den wir voll auskosten wollen.... hier wollten wir immer schon mal hin ....Feuerland, wie das schon klingt...  Wir sind überwältigt...

Die Insel am Ende der Welt begrüßt uns mit Sonnenschein. Wir freuen uns und düsen glücklich und ein Liedchen trällernd die gute Schotterpiste am Meer entlang

Doch die Idylle ist schnell getrübt, als ein Stein meinen Fuß trifft und ich einen so starken Schmerz verspüre, dass es mir übel wird. Holger ist unglücklicherweise vorrausgefahren. Ich stoppe und versuche mein Motorrad aufzustellen und da ich nicht in der Lage bin, meinen linken Fuß zu belasten nach rechts abzusteigen. Ich setze mich an den Straßenrand und versuche unter Schmerzen den Stiefel auszuziehen. Der Fuß ist schon angeschwollen und verfärbt. Ich lege mich zurück und warte auf Holger. Er ist ganz panisch, als er mich am Straßenrand liegen sieht und meint ich wäre gestürzt. Er betrachtet meine Fuß und ist nicht begeistert. Ich versuche wieder den Fuß irgendwie in den Stiefel zu bekommen und wir fahren vorsichtig weiter um einen Platz für die Nacht zu finden. Das Schalten ist ein Problem mit dem schmerzenden Fuß und so kriechen wir noch einige Kilometer und finden eine etwas tiefergelegene Stelle, wo uns nicht gerade jeder sehen kann.

Holger baut alles auf und ich sitze da, den Fuß hoch und durchsuche unsere Bordapotheke nach abschwellenden Schmerztabletten.

Nach einer unruhigen Nacht brechen wir auf. Es hilft ja alles nix, der dick angeschwollene Fuß muss in den Stiefel. Wir fahren weiter über die Grenze nach Argentinien zurück und dann hat uns der Wind erst mal voll im Griff. Im 45° Winkel bewegen wir uns nach Süden.

Vor Ushuaia wird es hügeliger und aufatmend fahren wir geschützt durch die Berge.

Nach der langen Fahrt in der patagonischen Ebene freuen wir uns auf dem nur ca 500 m hohe Pass einige Kurven zu fahren. Ja und dann fängt es leicht an zu regnen und siehe da daraus wird leichter Schneeregen.

Durchgefroren, aber trocken und überglücklich am Freitag den 19. November 2010 am südlichsten Punkt unserer Reise angekommen zu sein, posieren wir stolz an dem dafür vorgesehenen Schild in Ushuaia.

Es ist kalt und regnerisch und mit meinem geschwollenen Fuß wollen wir nicht auf den Campinplatz. Wir suchen eine billige Bleibe und checken erst mal in ein Hostel ein in dem wir aber nur für eine Nacht bleiben können. Egal. Das Zimmer hat eine Heizung und der Fuß muss hoch. Das ist erst mal wichtig. Am Samstag ziehen wir am Morgen dann noch mal um. Wir kaufen ein und nachdem ich merke, dass der Fuß das Laufen so gar nicht verträgt, gehen wir zurück ins Zimmer und kochen am Abend.

Eigentlich wollten wir in den Nationalpark Tierra del Fuego. Doch mit meinem Fuß ist an wandern nicht zu denken. Das Wetter ist sehr wechselhaft, mal warm sonnig und in der nächsten Minute kalt und regnerisch. So nutzen wir die sonnigen Minuten um langsam am Merr zu spazieren, T-Shirts als Andenken zu kaufen und lustige Bilder zu schießen. 

Ushuaia ist sehr touristisch. Nicht alleine das die Stadt am südlichsten Ende der Welt liegt, ist sie auch der Ausgangspunkt für Antarktiksreisen. Gerne würden ich eine Schiffstour zwischen die Eisberge machen, doch ist dieses Abenteuer kaum erschwinglich.

Also konzentrieren wir unsere Aufmerksamkeit wieder auf die Straße. Nur noch 3040 Km bis Buenos Aires, von wo wir Südamerika verlassen werden. 

Die patagonischen Spitzhäuschen wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten.

Ushuaia ist natürlich ein guter Platz um andere Reisenden zu treffen und so sitzen wir am Abend mit Eva und Trevor, die auf Südamerika Tour sind und Chris aus Schottland, der die Panamerikana in 8 Wochen von Alaska nach Feuerland gefahren ist, zusammen.

Den Montag stehen wir spät auf, Frühstücken lange, Holger repariert die Heizgriffe und ich skype mit meiner Mam in Deutschland, die heute Geburtstag hat. Die ganze Familie ist anwesend und es ist schön mit meinen Geschwistern, Tante und deren Kindern zu sprechen und natürlich sie zu sehen.

Danach schlendern wir langsam, soweit mein Fuß es zulässt, durch den Ort und kaufen uns natürlich noch zwei Sticker für die Bikes. Als der eiskalte Wind uns um die Ohren pfeift und Wolken bringt, gehen wir zurück ins Hostel und kuscheln uns unter unsere warmen Decken.

Als ich am nächsten Morgen um Fünf das erste mal wach bin scheint die Sonne. Um Acht schneit es und eine halbe Stunde später scheint wieder die Sonne. So beschließen wir die Wärme der Sonne zu nutzen und loszufahren. Es gibt nur eine Straße zurück, die die wir gekommen sind. Durch die Berge.

In die weite Ebene zurück. Mit der Fähre zurück aufs Festland. Über den Grenzübergang zurück nach Chile um nach kurze Zeit später, zum letzten Mal nach Argentinien einzureisen. 

Wir fahren vorbei an unendlichen Farmen mit Pferden und Schafen. Es ist schon komisch, alle sprechen von dem weiten und wilden Patagonien, doch wir sind doch etwas entäuscht. Hunderte von Kilometern fahren wir nun schon an unendlichen Zäunen vorbei. Es ist nicht möglich weiter wie 20 Meter rechts und links die Straße zu verlassen.

Nach einem langen Tag kommen wir müde spät Abends in Rio Gallegos an. Ich will nur noch ins Zelt und den Fuß hoch legen.

Wir freuen uns nach den unendlichen Grasebenen mal dem Ozean zu sehen.

Am Abend cämpen wir hinter einem Hügel und am Donnerstag kommen wir nach Puerto Madryn.

Von hier aus ist es möglich Wale zu beobachten. Das wollen wir natürlich tun und fahren den nächsten Morgen in Richtung der Halbinsel Valdéz.

Die Vögel sind hier gut von nahem zu sehen und auch die Wasserschlangen. Wir biegen immer mal wieder in die einzelnen Buchten und halten ausschau nach den Walen.

Am Sonntag beschließen wir raus zu fahren und in einer der Buchten zu campen. Wir decken uns mit Wasser und Nahrung ein und fahren raus zu dem Platz den wir uns am Tag zuvor ausgesucht haben.

Bewaffnet mit Kamera, Fernglas, Bier und Chips lauern wir auf die Wale, die sich hier im Frühling(europäischen Herbst) geschützt in der Bucht paaren. Sie sind teilweise sehr weit weg, aber es ist dennoch aufregend ihnen zuzusehen. Die Möven kreisen über uns und der Sonnenuntergang ist kühl aber romantisch.

Nach diesem tollen Sonntag wollen wir so weit wie möglich nach Norden und fahren den ganzen Tag. Immer im 45° Winkel. Die Nacht verbringen wir, geschützt gegen den starken Wind, hinter einer Tankstelle.

Und weiter, immer geradeaus bei starkem Seitenwind, durch die Pampa über die unendliche Ruta 3.

Noch von Deutschland aus haben uns Annalen und Uli kontaktiert. Sie haben einen Eintrag im BMW Forum von uns gesehen und sind mit uns in Kontakt getreten. Die Beiden haben geplant zwei Jahre zu reisen. Wir verlassen die Ruta 3, um sie in Villa Ventana zu treffen. Wir sitzen zusammen plaudern und grillen ein Hühnchen.

Nachdem wir den Beiden eine sichere Reise gewünscht haben düsen wir los. Der Weg vom Campingplatz ist begrenzt von blühenden Sträuchern und die Sonne scheint. Auch der Wind hält sich in Grenzen und so kommen wir zügig voran.

Die Route führt vorbei an riesigen Rinderfarmen und der Holger träumt wahrscheinlich schon von einem saftigem Hüftsteak 

Glücklich, die lange Strecke von Ushuaia hier hoch hinter uns zu haben, kommen wir am Dienstag den 30. November in der 13 Millionenstadt Buenos Aires an. Jeremias und Cecilia, die wir in Equador getroffen haben, empfangen uns herzlich und der hier so typische Mate Tee wird auch gleich ganz traditionel herumgereicht. Normalerweise trinken alle aus einem Behälter durch einen Art Strohhalm doch ich bekommen eine andere Sorte mit Orangengeschmack da der pure Geschmack so bitter ist. Doch ich mag auch diesen nicht so sehr. Holger is auch nicht so begeistert davon. Wir sind dann wohl doch eher die Biertrinker

Am nächsten Morgen fahren wir zu Dakar Motos. Die Werkstadt und auch Unterkunft ist sehr beliebt bei Motorradtravellern und die Besitzer, Javier und Sandra immer bereit zu helfen. Wir fragen nach einem Kostenvoranschlag für einen Flug. Da wir die Bikes nach Südafrika senden wollen. Sandra ist beruflich darauf spezialisiert und da wir schon per Mail angefragt haben, hat sie auch schon eine Quote für uns. Doch die haut uns fast um. 1700 USD für ein Moto. Wir haben noch die Möglichkeit uns das durch den Kopf gehen zu lassen und so verabschieden wir uns, nach einem gemeinsamen Mittagessen und ziehen etwas geplättet von dannen. Wir dachten wir könnten den Preis noch etwas drücken indem wir die Maße der Palette verkleinern, doch das ist nicht möglich, da wohl Standartpaletten verwendet werden.

Dann unerwartet wir haben eigentlich schon Sandra zugesagt, bekommen wir am Freitag eine sehr günstige Quote für ein Boot von Zapate, 70 Km nördlich von Buenos Aires, nach East London, was ca. 1000 Km von Kapstadt entfernt liegt. Doch der Preis ist unschlagbar. Alles muss nun ganz schnell gehen, da das Schiff schon am Sonntag ausläuft. Wir versichern uns bei Sandra dass sie noch nichts gebucht hat und dann sagen wir zu. Fahren gleich mit Jeremias und Cecilia in die Innenstadt um die Papiere zu erledigen. Jeremias hat eine kleine Honda und natürlich kommt er damit besser durch den stockenden Verkehr.

Und wie wir jetzt schon das dritte Mal in Argentinien erleben dürfen, ist mal wieder eine Demo und die Hauptdurchgangsstraße blockiert.

Im Büro der Frachtfirma angekommen sagen sie uns, dass wir sofort los sollen, da der Zoll um 18 Uhr schließt. Waaas, das schaffen wir nicht. Die Straßen sind blockiert wegen dem Stau und dann müssen wir ja auch die Motorräder noch packen. Das ist unmöglich. Ja, das wars dann wohl mit dem günstigen Verschiffen. Wir stehen schon auf und wollen gehen. Da klingelt das Telefon und siehe da. Es ist doch noch bis Morgen 12 Uhr möglich. OK... Papiere erledigen und zurück zum Packen. Eigentlich wollten wir uns am Abend noch mit drei weiteren Reisenden treffen doch das verschieben wir erst mal.

Am Samstag den 4. Dezember bringen wir dann die Bikes zum Hafen. Holger geht auf dem Weg dahin noch das Benzin aus, da die Tankstelle auf der Autobahn keinen Sprit mehr hat.. Wir geben die Ausreisepapiere der Motos ab und verpacken alles wichtige mit Folie. Dann werden sie bei den anderen Travellerfahrzeugen geparkt und fertig. Die ist immer ein mulmiger Moment für uns. Unser Kälbchen so alleine am Hafen zurückzulassen und zu hoffen sie in Südafrika wieder zurückzubekommen.

Die kommende Tage können wir Jeremias Motorradel benutzen. Das macht Laune... Agosto der Hund ist wohl auch begeistert.

Am Sonntag machen wir uns mal etwas nützlich und pflücken die Früchte im Garten

während Jeremias das traditionelle argentinische Asado vorbereitet.

Am Montag fahren wir ins Zentrum um uns mit den drei anderen Reisenden Vince, Chris und Elaine zu treffen. Wir trinken ein Bier zusammen. Auch sie sind auf dem Weg nach Afrika und so verabreden wir uns dort. Danach besichtigen wir die Innenstadt.

Am Dienstag bekommen wir die Bill of Lading, das Dokument für die Verschiffung unserer Motorräder, bezahlen und fertig. Bis hier ist alles OK. Hoffentlich wird es in Afrika auch so einfach!? Wir haben keine Ahnung was uns da erwartet.

Nun buche ich unseren Flug für Sonntag den 12. Dezember nach Kapstadt, um dann mit den Nachtbus weiter nach East Londen zum Hafen zu fahren. Die restlichen Tage verbringen wir mit Papierkram und sonstigen Erledigungen, die sich ansammeln und planen grob unsere Route durch Afrika. Ach so und Holger war auch noch beim Zahnarzt...

Ashley, die wir in Sydney kennegelernt haben, sendet uns einen Kontakt von Freunden in Kapstadt, die uns schon über Mail ganz herzlich unterstützen. Am Sonntag den 12. Dezember 2010 bringen uns Jeremias und Cecilia zum Flughafen und so freuen wir uns nun auf den neuen Kontinent Afrikaaaaaaaaa......


 


 

Zuletzt geändert am: 16.12.2010 um 17:43

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